| # taz.de -- Kommentar Neue Mitte: Verschenkte Chance | |
| > Hamburg sollte sich sozial gerechtes Wohnungsbauprojekt leisten können, | |
| > statt den drastischen Mangel an günstigen Wohnungen zu ignorieren. | |
| Bild: Goldesel für Investoren: Altonas Mitte. | |
| Das Großprojekt Mitte Altona gerät für den Senat immer mehr zum Debakel. | |
| Offensichtlich unter dem Druck, schnell Erfolge in Sachen Wohnungsbau | |
| vorzuweisen, verliert die SPD nicht nur aus dem Blick, dass die Zustimmung | |
| für Großprojekte im Stile der Hafencity gerade in Altona gegen Null geht. | |
| Unterschätzt hat sie wohl auch, dass eine Bürgerbeteiligung, die ihren | |
| Namen nicht verdient, zum Problem werden kann. Denn das Verfahren hat gut | |
| informierte Beteiligte hervorgebracht, die Planungsfehler aufdecken und | |
| öffentlich machen. Und die Ignoranz, mit der Jutta Blankau deren Kritik und | |
| Vorschläge abzubügeln versucht, lässt sie mit ihrem | |
| Partizipationsverständnis alt aussehen. | |
| Dabei hätte die SPD, indem sie sich etwa ein Vorkaufsrecht eingeräumt | |
| hätte, alle Chancen, ein soziales Wohnungsbauprojekt voranzubringen. Da | |
| hilft auch nicht der Verweis auf einen „Drittelmix“, wenn klar ist, dass | |
| auch bei geförderten Wohnungen in absehbarer Zeit die Mieten steigen. | |
| Aber statt das Gelände selbst zu entwickeln, verschafft sie den Eigentümern | |
| hohe Gewinne. Es ist höchste Zeit, genau zu sagen, wie hoch das öffentliche | |
| Kostenrisiko ist. Damit man überlegen kann, ob sich Hamburg dafür nicht | |
| lieber ein wirklich sozial gerechtes Wohnungsbauprojekt leisten will. | |
| 15 Aug 2012 | |
| ## AUTOREN | |
| Lena Kaiser | |
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