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# taz.de -- Kommentar Gefahrengebiet Schanze: Untaugliche Maßnahme
> Es schien, als würde das Fest problemlos über die Bühne gehen, nun setzt
> die Polizei doch auf den Ausnahmezustand
Bild: „Das waren keine Linken“: Feuer im Hamburger Schanzenviertel.
Es war schon zu ruhig, so dass man hätte stutzig werden müssen. Keine der
üblichen Diskussionen, ob die Stadt es dulden könne, dass die AnwohnerInnen
ihr traditionelles Schanzenfest ohne Anmeldung feiern. Kein Politiker, der
das Griechenland-Motto des Schanzenfestes angesichts des sozialen
Kahlschlags im eigenen Lande infrage stellte. Es schien alles so, als würde
das diesjährige Fest problemlos über die Bühne gehen.
Mit ihrer erneuten Eskalationsstrategie versetzt die Polizei das
Schanzenviertel zumindest für die Abendstunden des 25. Augustes in den
Ausnahmezustand – und nimmt Menschen wegen ihres Aussehens, der
szenetypischen Kleidung oder dem Migrationshintergrund ins Visier. Dabei
wissen die Polizeistrategen genau, dass mit dem Mittel des Gefahrengebietes
keine politisch unmotivierten Krawalle verhindert werden können. Und das
Schanzenfestival gegen Mietenwahnsinn im Oktober vorigen Jahres hat
gezeigt, dass Tausende auch ohne Polizeiaufsicht friedlich feiern können –
und anschließend sogar die Straße fegen.
Politisch pikant ist, dass die Polizei zwei Tage, bevor sich das
Verwaltungsgericht mit der Rechtmäßigkeit des Instrumentariums befassen
wird, noch mal ein Gefahrengebiet ausruft – als ob die Polizeiführung davon
ausgeht, dass dies vielleicht die letzte Gelegenheit ist.
20 Aug 2012
## AUTOREN
Kai von Appen
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