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# taz.de -- Bar 25: Stadtreinigung will Holzmarkt versilbern
> Grüne und SPD-Fraktionschef fordern vom Finanzsenator Direktvergabe an
> Genossenschaft.
Bild: Eingangstor der ehemaligen Bar 25.
Die anstehende Entscheidung über den Verkauf des ehemaligen
Bar-25-Grundstücks am Friedrichshainer Spreeufer sorgt für Kontroversen:
Während die landeseigene Berliner Stadtreinigung (BSR) als
Grundstückseigentümer auf einem Verkauf an den Höchstbietenden beharrt,
fordern die Abgeordnetenhaus-Fraktion und der Landesverband der SPD eine
Direktvergabe des 19.000 Quadratmeter großen Areals – an die Macher der Bar
25.
Nachdem diese 2010 schließen mussten, um den Verkauf durch die BSR zu
ermöglichen, gründeten sie die Holzmarkt Genossenschaft und entwarfen
Pläne: Zwischen Spree und Holzmarktstraße soll ein neues Stadtquartier
entstehen – mit Studentenwohnungen, Hotel, Club, Ateliers und öffentlichen
Stadtgärten. Vertreter aller politischen Lager sind begeistert, die
Genossenschaft gab Ende Mai ihr Gebot ab – wohl kaum das höchste, dafür
aber das stadtentwicklungspolitisch attraktivste.
Letzteres soll für die Vergabe entscheidend sein, fordert SPD-Fraktionschef
Raed Saleh: „Unsere Flächenpolitik berücksichtigt Stadtinteressen und nicht
nur die reine Finanzkraft von Investoren.“ Deshalb solle sich das
Landesparlament mit dem Verkauf beschäftigen und für eine Direktvergabe
sorgen.
Bevor die stattfinden könne, müsse das Land das Grundstück selbst kaufen,
sagte eine BSR-Sprecherin der taz: „Wir dürfen als Anstalt des öffentlichen
Rechts keinesfalls auf Geld verzichten und müssen an den Höchstbietenden
verkaufen.“
Aufsichtsratsvorsitzender der BSR ist Finanzsenator Ulrich Nußbaum
(parteilos). Dessen Sprecherin sagte der taz lediglich: „Der Finanzsenator
erwartet, dass der Vorstand dem Aufsichtsrat jetzt präsentiert, wer das
Grundstück zu welchen Konditionen bekommen soll.“
Dies werde geschehen, sobald der Vorstand über den Zuschlag entschieden
habe, versicherte die BSR-Sprecherin.
Nußbaum spiele ein doppeltes Spiel, kritisierte die Grünen-Abgeordnete
Katrin Schmidberger: „Als Aufsichtsratsvorsitzender blockiert er eine
nachhaltige Vergabe, obwohl er diese als Finanzsenator durchaus anweisen
kann.“
Fakten geschaffen hat bisher nur die Bezirksverordnetenversammlung
Friedrichshain-Kreuzberg: Sie beauftragte das Bezirksamt, einen neuen
Bebauungsplan für das Gelände aufzustellen, der Finanzhaien kaum gefallen
wird – ohne Hochhäuser, aber mit Grünflächen und öffentlichem Uferweg.
25 Aug 2012
## AUTOREN
Sebastian Puschner
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dort Räume für Künstler, ein Restaurant und ein Hotel eröffnen - und einen
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