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# taz.de -- Bar 25: Urbanes Dorf an der Spree
> Das Gelände, auf dem die Bar 25 stand, wird verkauft. Interessenten
> wollen dort Räume für Künstler, ein Restaurant und ein Hotel eröffnen -
> und einen neuen Club.
Bild: Wohin steuert das Spreeufer?
Sie war einmal bekannter als das Berghain und berüchtigt für ihre Partys,
bis sie im Sommer 2010 schließen musste: die Bar 25. Dorthin, wo sie einst
stand, soll nun neues Leben kommen: Ein „Kultur-, Wohn- und Gewerbedorf“
namens „Holzmarkt“ soll auf dem 12.000 Quadratmeter großen Gelände zwisch…
der Holzmarktstraße und der Spree entstehen. Das zumindest sind die Pläne
der Interessengemeinschaft Holzmarkt, die sich auf Initiative der sieben
BetreiberInnen des Clubs „Kater Holzig“, einem Nachfolgeprojekt der Bar 25
an der Michaelkirchstraße, gegründet hat. Sie wollen mit ihren Vorhaben
eine „offene, moderne und nachhaltige Alternative zu den Mediaspree-Plänen“
bieten.
„Auf dem Areal soll eine Art urbanes Dorf entstehen, das sich stetig
verändert“, so Simon Wöhr, Sprecher der Interessengemeinschaft. Räume für
Künstler und Gewerbetreibende sollen im Dorf ebenso einen Platz finden wie
ein Club, ein Hotel und ein Restaurant. „Wir wollen mindestens 30 Prozent
unserer Räume an sogenannte Stipendiaten vergeben, die dann auch mal für
ein Jahr umsonst dort arbeiten können“, so Wöhr. Stipendiaten könnten
beispielsweise junge, noch unbekannte Künstler sein, die ein Atelier
brauchen. Finanziert werden soll das Programm durch Stifter.
Weiterer, zentraler Teil des Konzepts: Nicht die gesamte Fläche des Areals
soll bebaut werden. Etwa die Hälfte der 12.000 Quadratmeter soll zu einem
öffentlichen Park werden, auch das Spreeufer soll für jedermann zugänglich
sein. Man wolle „das Areal vor der dichten Bebauung durch
Immobilienspekulanten bewahren“. Dazu strebt die Interessengemeinschaft
auch an, das 6.000 Quadratmeter große Nebengrundstück zu kaufen.
## Gelände gehört der BSR
Ob das Projekt Holzmarkt tatsächlich Realität wird, ist allerdings
fraglich. Noch gehört das 12.000 Quadratmeter große Grundstück samt
Nebengrundstück der Berliner Stadtreinigung (BSR). Diese hat den
Liegenschaftsfonds bereits mit dem Verkauf beauftragt. „Noch bis zum 31.
Mai können nun Gebote abgegeben werden“, so Irina Dähne vom
Liegenschaftsfonds. „Der Höchstbietende gewinnt dann das Bieterverfahren.“
Allerdings bekommt der Höchstbietende nicht automatisch auch das
Grundstück: Der Aufsichtsrat der BSR muss dem Verkauf anschließend noch
zustimmen. Darauf setzt auch die Initiative Holzmarkt: „Wir haben einen
guten Kontakt zur BSR und viele Unterstützer in Politik und Wirtschaft“, so
Simon Wöhr.
Wer die Idee des Holzmarktes gut findet, kann die Interessengemeinschaft
persönlich unterstützen: „Jeder kann sich mit mindestens 25.000 Euro am
Kauf des Grundstücks beteiligen“, so Wöhr. „Wenn wir das Grundstück dann
bekommen, streben wir eine Rendite von etwa 5 Prozent an.“ Dies sei zwar
weniger als bei normalen Investoren, aber auch sozialer.
11 Apr 2012
## AUTOREN
Klaas-Wilhelm Brandenburg
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