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# taz.de -- 8,5 Milliarden Dollar für Kleinwaffen: Die Panzerfaust für Zuhause
> Der weltweite Umsatz von Kleinwaffen liegt laut einer UN-Studie bei 8,5
> Milliarden Dollar. Neben kriegsbedingtem Zuwachs sind es Privateleute in
> den USA, die kräfig zulangten.
Bild: In diesem US-Fachgeschäft finden die formschön präsentierten Läufe si…
NEW YORK dpa | Mit kleinen Waffen wie Sturmgewehren und Panzerfäusten wird
nach einer Untersuchung im Auftrag der Vereinten Nationen mehr als doppelt
so viel Geld umgesetzt wie erwartet. Bislang sei man von einem weltweiten
Umsatz von vier Milliarden Dollar (3,2 Milliarden Euro) ausgegangen, hieß
es am Montag bei der Vorstellung einer entsprechenden Untersuchung im
UN-Hauptquartier in New York. Mittlerweile müsse man aber mit 8,5
Milliarden Dollar für Waffen, Ersatzteile und Munition rechnen.
Ein Faktor für das gewaltige Plus sind Privatleute: In den USA hätten die
Bürger deutlich mehr Waffen gekauft als früher, hieß es bei den Gutachtern.
Das sei ein solcher Umsatzsprung gewesen, dass er sich erheblich auf die
weltweite Statistik ausgewirkt habe. Ein zweiter Faktor seien die Konflikte
im Irak und in Afghanistan.
Die Gutachter räumen allerdings ein, dass auch die bessere Erfassung von
Daten eine Rolle spiele: Viele Waffen seien vorher nicht in der Statistik
aufgetaucht. Für den Verkauf der Waffen sind den Gutachtern zufolge nur
eine Handvoll Länder verantwortlich.
Während Europa und Nordamerika weitgehend transparent seien, seien von
Russland und China mehr Informationen „wünschenswert“. In einem
„Transparenzbarometer“ liegen die Schweiz, Großbritannien und Rumänien ga…
oben, Iran, Nordkorea und die Vereinigten Arabischen Emirate bekamen nur
null Punkte.
## Deutschland bei den Exporten auf Platz 3
Deutschland ist auf Platz fünf der Transparenzliste der 50 Staaten. Bei den
Exporten selbst liegt es hinter den USA und Italien auf Platz drei.
Allerdings geht es nicht nach Stückzahlen, sondern nach Umsatz. Weil ein in
Deutschland gefertigtes G-36-Sturmgewehr das Vielfache einer chinesischen
Kalaschnikow-Kopie kostet, katapultierte das Deutschland vor andere
Exportnationen.
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sagte, dass im Vorgehen gegen den illegalen
Waffenhandel „gewisse Fortschritte“ gemacht worden seien. Ein
entsprechendes UN-Programm von 2011 zeige Wirkung. Er forderte alle 193
UN-Nationen auf, dieses Programm voll in die Tat umzusetzen.
28 Aug 2012
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