# taz.de -- Kommentar zur Bremer Wohnungsnot: Schön wärs | |
> Grundstücksverkäufe in Zukunft nicht nur nach dem Höchstgebotsverfahren. | |
Bild: 700 Wohnungen mit Mietpreisbindung sollen bis Ende 2013 neu erstellt oder… | |
Eine Kaltmiete von zehn bis zwölf Euro pro Quadratmeter in Neubaugebieten | |
findet Bremens Bausenator Joachim Lohse „nicht exorbitant hoch“. Klar, das | |
kann man so sehen, vor allem dann, wenn man in Frankfurt, München oder | |
Hamburg lebt, wo solche Preise schon seit Jahren als normal erscheinen. Und | |
wenn man hineinrechnet, dass in hochwertigen Neubauten die Heizkosten um | |
ein Vielfaches niedriger sind als in einem zugigen unrenovierten Altbau, | |
dann erscheinen zehn Euro Kaltmiete auch nicht mehr ganz so gewaltig. | |
Doch für eine durchschnittliche vierköpfige Bremer Familie, wo ein oder | |
beide Elternteile der kleinen Kinder wegen in Teilzeit arbeiten und | |
mindestens 100 Quadratmeter brauchen, sieht das aber schon wieder ganz | |
anders aus. | |
Spannend bleibt, wie vielen Investoren das gestern vom Senat beschlossene | |
Förderprogramm wirklich als lohnend erscheint: Eine 20-jährige Bindung an | |
einen Mietpreis von sechs Euro pro Quadratmeter? Der Senat hat selbst | |
Zweifel daran, dass auf diese Weise günstige Wohnungen in großem Stil | |
gebaut werden, die nicht nach 20 Jahren komplett sanierungsbedürftig sind. | |
Deshalb, das hat er gestern auch beschlossen, sollen Flächenverkäufe in | |
Zukunft nicht mehr ausschließlich den Meistbietenden vorbehalten werden. | |
Schön wär’s. | |
28 Aug 2012 | |
## AUTOREN | |
Eiken Bruhn | |
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