Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Stierkampf bleibt in Frankreich erlaubt: Traditioneller Akt der Gra…
> Der französische Verfassungsrat hat entschieden, dass Stierkämpfe aus
> Tradition erlaubt bleiben. Die Mehrheit der Bevölkerung vetritt eine
> andere Meinung.
Bild: Die Tradition des Stierkampfes ist in Frankreich umstritten.
PARIS afp | Im Süden Frankreichs dürfen auch weiterhin Stierkämpfe
abgehalten werden. Der Verfassungsrat entschied am Freitag in Paris, dass
die in bestimmten Regionen zulässigen Corridas nicht gegen die französische
Verfassung verstoßen. Im Süden Frankreichs haben Stierkämpfe viele Anhänger
und gelten dort als traditionsreiches Kulturgut.
Tierschutz-Organisationen hatten gegen die Stierkämpfe geklagt. Sie
kritisieren die Corrida, bei welcher der Stier am Ende mit einem Degenstoß
getötet wird, als brutale Tierquälerei. In Frankreich ist jeder „Akt der
Grausamkeit“ gegen Tiere verboten. Ausnahmen macht das Strafgesetzbuch aber
bei Stier- und Hahnenkämpfen in Regionen, in denen es sich um eine
„örtliche Tradition“ handele. Der Verfassungsrat entschied nun, dass diese
Ausnahmeklausel verfassungsgemäß ist.
Unmittelbar vor der Entscheidung haben zwei Meinungsumfragen in der
Bevölkerung eine leichte Mehrheit für ein Verbot der Stierkämpfe ergeben.
Bei einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des Instituts Ifop für die
Zeitung Midi Libre vertraten 48 Prozent die Ansicht, es solle keine
Ausnahmegenehmigungen für die Stierkämpfe mehr geben, weil es sich um eine
„grausame Tradition“ handle. 42 Prozent votierten dafür, die bestehenden
Ausnahmeregelungen in Südfrankreich beizubehalten, zehn Prozent enthielten
sich.
Eine Umfrage des Instituts CSA ergab, dass 57 Prozent für ein Verbot der
Corridas sind, während 43 Prozent dies ablehnen. Noch vor fünf Jahren habe
es 50 Prozent Unterstützung für die Stierkampf-Praxis gegeben, während 47
Prozent diese abschaffen wollten. Die regionalen Unterschiede sind
erheblich: Während in den Departements mit Stierkampf-Tradition 50 Prozent
für die Beibehaltung und nur 39 Prozent dagegen sind, lehnen in den anderen
Verwaltungsbezirken 50 Prozent die Stierkämpfe ab und nur 40 Prozent sind
für die Fortsetzung der Tradition.
21 Sep 2012
## TAGS
EU
Spanien
## ARTIKEL ZUM THEMA
Umstrittene EU-Agrar-Subvention: Millionen für den Stierkampf
Das EU-Parlament stimmt über Agrarsubventionen für Höfe ab, die Nachschub
für die Stierkämpfe züchten. Die Grünen sprechen von Tierquälerei.
Parlamentsbeschluss in Spanien: Stierkampf wird Kulturgut
Spanien hat das blutige Spektakel gesetzlich anerkannt. Proteste von
Tierschützern waren vergeblich. Ein Verbot bleibt den Regionen jedoch
vorbehalten.
Rettungssanitäter-Ausbildung: Schweine-Amputationen verboten
Ein Schwein wird angeschossen oder amputiert. Dann kommt der Sanitäter und
näht es wieder zusammen. Übung macht den Meister. Ein Gericht ist dagegen.
Ein Straßenstier ist Spaniens Superstar: Das Miet-Tier
Ein Stier mit dem Namen "Ratón" hat schon zwei Menschen umgebracht - weil
sie dafür zahlten. Am Samstag tritt Ratón um Mitternacht im ostspanischen
Sueca erneut auf.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.