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# taz.de -- Atommüllager Asse: Räumung gestaltet sich schwierig
> Der Vorsitzende der Entsorgungskommission des Bundes, Michael Sailer,
> hält die Bergung der Atomfässer in Asse für unmöglich. Umweltschützer
> kritisieren seine Äußerung.
Bild: Laut dem Vorsitzenden der Entsorgungskommission des Bundes droht die Asse…
REMLINGEN dapd | Die Diskussion über die Machbarkeit der Räumung des
Atommülllagers Asse ist neu entbrannt. Der Vorsitzende der
Entsorgungskommission des Bundes, Michael Sailer, bezweifelt, dass die
Atomfässer aus dem Bergwerk herausgeholt und in ein anderes Endlager
gebracht werden können. „Die Rückholung entwickelt sich immer mehr zur
'Mission Impossible'“, sagte Sailer der Frankfurter Rundschau vom Samstag.
Umweltschützer kritisierten die Äußerungen.
Sailer zufolge droht die Asse einzustürzen und mit Wasser vollzulaufen. Als
Alternative zu einer Rückholung schlug er vor, abdichtende Barrieren vor
Kammern mit Atommüll zu bauen und die Hohlräume des Bergwerks mit Feststoff
zu verfüllen.
Das senke die Gefahr, dass Radioaktivität ins Grundwasser gelangen könne.
Die 2008 eingesetzte Entsorgungskommission berät das
Bundesumweltministerium in Angelegenheiten der nuklearen Entsorgung.
## Atomkraftgegner fordern schnelle Rückholung
Der Ingenieur Udo Dettmann vom atomkraftkritischen
Asse-II-Koordinationskreis bezeichnete die Äußerungen Sailers als nicht
neu. „Herr Sailer und die Entsorgungskommission schichten seit Jahren
Probleme der Rückholung auf“, sagte Dettmann. Doch sie sähen sich nicht
imstande, auch nur ein einziges Problem einer Lösung zuzuführen.
„Dass Probleme benannt werden, ist gut, richtig und wichtig. Aber nicht an
Lösungen von Problemen zu arbeiten, ist Arbeitsverweigerung und fahrlässig
und deutet sogar auf Inkompetenz hin“, fügte Dettmann hinzu. Es sei höchste
Zeit für Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU), den Vorsitz der
Kommission neu zu vergeben.
Altmaier hatte sich bei seinem Besuch der Asse am 1. Juni ausdrücklich zur
Bergung der radioaktiven Abfälle bekannt. Vor kurzem legte das
Umweltministerium einen Gesetzentwurf vor, mit dem die Rückholung
beschleunigt werden soll.
Das dem Ministerium unterstellte Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hatte
die Räumung nach einem Vergleich verschiedener Optionen als einzig sichere
Möglichkeit zur Schließung des Bergwerks bezeichnet. In die Asse wurden
zwischen 1967 und 1978 rund 126.000 Fässer mit Atommüll gebracht.
22 Sep 2012
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Schwerpunkt Atomkraft
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