Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kommentar Flughafen Lübeck: Fass ohne Boden
> Es ist es richtig, jetzt eine Notlandung zu machen. Weitere Subventionen
> für den Flughafen - durch das Land oder die Stadt - sind nicht
> vertretbar.
Bild: Wünscht sich Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe: massenhafte Abschiebung…
Die Bruchlandung ist kaum noch zu vermeiden. Das Ende des Lübecker
Flughafens Blankensee stünde in einer Reihe mit den Stilllegungen der
Landeplätze in Kiel-Holtenau und Schwerin-Parchim. So groß ist Deutschland
nördlich von Hamburg nicht, dass sich mehrere Flughäfen mit internationalen
Verbindungen rentierlich betreiben ließen. Die Lübecker sind nur die
Letzten, die sich das eingestehen müssen.
Das Besondere an diesem Fall ist, dass vor zwei Jahren ein Bürgerentscheid
die von der Politik bereits beschlossene Beerdigung von Blankensee
verhindert hat. Wo in der am höchsten verschuldeten Stadt
Schleswig-Holsteins stattdessen gespart werden soll, sagten die BürgerInnen
nicht. So kann direkte Demokratie nicht gemeint sein.
Deshalb ist es richtig, jetzt eine Notlandung zu machen. Sollte die Stadt
einen Investor finden, der den Airport tatsächlich auf eigenes Risiko
betreiben will, wäre auch das kaum mehr als eine Galgenfrist. Profitabel
würde Blankensee wohl nie werden. Darauf deutet auch der Umstand hin, dass
Interessenten Zuschüsse der öffentlichen Hand erwarten. Weitere
Subventionen – durch das Land oder die Stadt – sind nicht vertretbar.
Lübeck sollte, gerade wegen seines Beitritts zur Metropolregion Hamburg im
April, die Millionen lieber in die S-Bahnanbindung an Hamburg und dessen
Flughafen Fuhlsbüttel investieren. Denn der ist wenigstens kein Fass ohne
Boden.
24 Sep 2012
## AUTOREN
Sven-Michael Veit
## TAGS
Brandanschlag
## ARTIKEL ZUM THEMA
Lübeck könnte Abschiebe-Airport werden: Passagiere wider Willen
Vor 20 Jahren brannte in Lübeck eine Unterkunft. Kurz vor dem Jahrestag
schlägt Bürgermeister Saxe mehr Abschiebungen vor – vom unausgelasteten
Flughafen.
Flughafen Lübeck sucht Investoren: Neustart oder Bruchlandung
Heute endet die Suche nach einem Privatinvestor für den städtischen Airport
Blankensee. Ohne tragfähiges Konzept muss er geschlossen werden.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.