# taz.de -- Bar-25-Macher kaufen Ufer-Grundstück: Berlin feiert weiter an der … | |
> Die spannendste Grundstücksfrage Berlins ist entschieden: Die | |
> Holzmarktgenossenschaft erhält den Zuschlag für das Areal am Spree-Ufer. | |
Bild: Weiterfeiern! | |
BERLIN taz | Berlins derzeit spannendste Grundstücksfrage ist entschieden: | |
Die Holzmarktgenossenschaft, zu der unter anderem die Macher der alten Bar | |
25 und des Clubs Kater Holzig gehören, hat den Zuschlag für das | |
Holzmarkt-Areal der landeseigenen Berliner Stadtreinigung (BSR) am | |
Friedrichshainer Spree-Ufer erhalten. „Bei uns herrscht eine Mischung aus | |
riesiger Freude und erheblichem Verantwortungsgefühl, denn jetzt fängt die | |
Arbeit erst richtig an“, sagte der Architekt Christian Schöningh, Mitglied | |
der Genossenschaft, der taz. | |
Der Kaufpreis liegt über den immer wieder kolportierten zehn Millionen | |
Euro. Unterschrieben haben den Vertrag mit der BSR am Dienstagnachmittag | |
Vertreter einer deutschen Tochtergesellschaft der Schweizer Stiftung | |
Abendrot, einer Pensionskasse, die ihr Vermögen vor allem in Immobilien | |
investiert und dabei nach eigenen Angaben eine "Anlagepolitik auf der Basis | |
von Gesundheit, Umwelt und Gerechtigkeit" verfolgt. Die Stiftung ist der | |
Investor hinter der Holzmarktgenossenschaft und wird dieser für das | |
Grundstück an der Spree Erbbaurecht verleihen. | |
Entstehen sollen dort ein Hochhaus mit Studentenwohnheim und Gründerzentrum | |
für IT-Startups sowie ein Kulturdorf mit Club und Gastronomie sowie einem | |
öffentlichen Park, den ein Bürgerverein planen und verwalten soll. „Wir | |
wollen bei allen Schritten eng mit dem Bezirksamt zusammenarbeiten", sagte | |
Genossenschaftsvorstand Mario Husten. Nicht zuletzt deshalb hatten | |
Bezirksvertreter wie Friedrichshain-Kreuzbergs Bürgermeister Franz Schulz | |
(Grüne) ihre Sympathie für das Projekt bekundet. | |
Dessen Realisierung harrt nun der letzten Formalie: Der BSR-Aufsichtsrat | |
unter Leitung von Finanzsenator Ulrich Nußbaum (parteilos) muss den | |
Kaufvertrag bei seiner Sitzung am 17. Oktober absegnen. | |
Der Entscheidung nun waren wochenlange Debatten über die Zukunft des 18.000 | |
Quadratmeter großen BSR-Grundstücks, auf dem sich bis 2010 die populäre Bar | |
25 befand, vorausgegangen. Zuletzt waren neben der Genossenschaft zwei | |
Bieter im Rennen: Ein unbekannter Investor für den Nord- und der | |
Unternehmer Abris Lelbach für den Südteil. Da Lelbach selbst im | |
Aufsichtsrat der BSR sitzt, übten zahlreiche Landespolitiker scharfe Kritik | |
an seinem Gebot. | |
Lelbach äußerte sich am Dienstag gegenüber der taz so: „Wenn die | |
Holzmarkt-Genossenschaft das wirtschaftlichste Gebot abgegeben hat, dann | |
ist das im Sinne des Verfahrens vollkommen in Ordnung.“ Wer wie er selbst | |
in einem Höchstbieterverfahren antrete, der müsse auch verlieren können. | |
2 Oct 2012 | |
## AUTOREN | |
Sebastian Puschner | |
Sebastian Puschner | |
## TAGS | |
Holzmarkt | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Probleme beim Bauprojekt Holzmarkt: Auf dem Holzweg | |
Sie waren die Lieblinge der Stadt. Mit ihrem urbanen Dorf hat sich Berlin | |
im Ausland geschmückt. Nun steht der Holzmarkt an der Spree vor dem Aus. | |
Berlin setzt auf Stadtrendite: Ein klingendes Konzept | |
In Berlin herrscht keine Katerstimmung. Denn ehemalige Partymacher vom | |
Spreeufer mobilisieren kulturelles Kapital. | |
Zukunft: Ganz Berlin in Katerstimmung | |
Die Betreiber des KaterHolzig erhalten das Grundstück an der Spree. Bald | |
könnte hier ein Symbol des kreativen Berlin entstehen. Acht Stimmen aus | |
Politik und Kultur beurteilen den kulturellen Mehrwert für die Stadt. |