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# taz.de -- Kulturpolitik in Hamburg: Gängeviertel will Kohle
> Die Initiative "Komm in die Gänge" will nicht länger umsonst arbeiten.
> Bei der Stadt und Steg stoßen sie damit auf taube Ohren.
Bild: Lange genug umsonst geackert: Die Initiative "Komm in die Gänge" fordert…
HAMBURG taz | Um die künftige Nutzung der Fabrik im Gängeviertel ist ein
Streit entbrannt. Die Stadtentwicklungsgesellschaft Steg, die die Sanierung
der Häuser treuhänderisch begleitet, hat gegen den Willen der
Gängeviertel-Initiative einen Antrag auf EU-Gelder für den nächsten
Sanierungs-Abschnitt gestellt. Zwar hat sie das Betriebskonzept der
Initiative inhaltlich übernommen, aber die von den Gängeviertel-Leuten
geforderte personelle Ausstattung gestrichen. Die Initiative hatte es
abgelehnt, den Antrag zu stellen, weil sie die Finanzierung ihres Konzepts
als nicht gesichert sah.
Weil die Stadt einer regelhaften Finanzierung in Höhe von 250.000 Euro pro
Jahr eine Absage erteilte, wies das Betriebskonzept der Initiative eine
Finanzierungslücke auf. Um doch noch aus den roten Zahlen zu kommen, habe
die Steg die geplanten Stellen aus dem Konzept gestrichen und mit höheren
Eintrittspreisen kalkuliert, sagt Gängeviertel-Sprecherin Christine
Ebeling.
Die Initiative will die Fabrik auf institutionelle Füße stellen. „Auf Dauer
wird die Fabrik nicht auf ehrenamtlicher Basis funktionieren“ so Ebeling.
Geplant sind insgesamt elf Stellen. Drei für die Geschäftsführung, Booking
und Gastronomieleitung im Umfang von rund 30 Stunden, fünf halbe Stellen
für die Programmarbeit, Buchhaltung, Hausmeister, Veranstaltungstechniker
und drei weitere 10-Stunden-Stellen für Öffentlichkeitsarbeit, Fundraising
und die kuratorische Planung. Die Initiative prüft nun, ob Einsparungen
möglich sind und sich weitere Unterstützung findet.
Die Stadt subventioniert das Gängeviertel derzeit vor allem durch die
geringen Mietkosten. Lediglich für die bereits sanierten Flächen zahlt die
Initiative einen Euro pro Quadratmeter. Außerdem werden einzelne
Ausstellungsprojekte gefördert. „Die Kulturbehörde hat von Anfang an
gesagt, dass sie das sozio-kulturelle Zentrum nicht finanzieren kann“, sagt
deren Sprecher Enno Isermann. Denkbar wäre höchstens, dass die Fabrik über
den Bezirk als Stadtteilkulturzentrum gefördert wird.
Die Sprecherin des Bezirksamts, Sorina Weiland hält das für
unwahrscheinlich. „Das Geld ist nicht da“, sagt sie. Derzeit verteilt sich
der Stadtteilkulturetat von 1,35 Millionen Euro im Bezirk Mitte auf den
Billstedter Kulturpalast, die Kulturläden Hamm und St. Georg, die
Honigfabrik, Stadtteilarchive und Geschichtswerkstätten. „Denen 250.000
Euro wegzunehmen, das lässt sich nicht durchsetzen“, so Weiland. Außerdem
strahle das Gängeviertel auf die ganze Stadt aus, da seien alle Bezirke
gefragt.
„Wir wollen nicht, dass anderen das Geld weggenommen wird“, sagt Ebeling.
Vielmehr gehe es darum, zu sehen, was der reale Bedarf ist und was man
dafür tun kann, den Etat zu erhöhen. Die Stadt müsse zeigen, was ihr Kultur
wert ist.
3 Oct 2012
## AUTOREN
Lena Kaiser
## TAGS
Der Spiegel
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