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# taz.de -- Deutsche Bank suspendiert Händler: Steuerexperten müssen gehen
> Die Deutsche Bank hat fünf ihrer Händler freigestellt. Sie sollen den
> Fiskus um mehrere hundert Millionen Euro betrogen haben. Ob ermittelt
> wird, ist unklar.
Bild: Das Führungsduo der Deutschen Bank, Anshu Jain (rechts) und Jürgen Fits…
MÜNCHEN/FRANKFURT/MAIN dapd | Die Deutsche Bank hat mehr als fünf ihrer
Händler freigestellt, die in Umsatzsteuer-Betrügereien in großem Stil
verwickelt sein sollen. Finanzkreise bestätigten am Donnerstag einen
entsprechenden Bericht der Süddeutschen Zeitung, das Institut selbst wollte
sich zu dem Fall nicht äußern.
Den betroffenen Mitarbeitern wird vorgeworfen, mit einer internationalen
Bande kooperiert zu haben, die den deutschen Fiskus beim Handel mit
Luftverschmutzungs-rechten um Hunderte Millionen Euro betrogen hat.Gegen
keinen der freigestellten Deutsch-Banker sei Anklage erhoben worden, es sei
unklar, ob es überhaupt juristische Konsequenzen für sie geben werde, hieß
es aus Finanzkreisen.
Doch das Durchgreifen der Bankspitze habe mit dem neuen Kurs des größten
deutschen Geldhauses zu tun, mit dem das Führungsduo aus Anshu Jain und
Jürgen Fitschen Vertrauen zurückgewinnen will. Nicht alles, was legal sei,
sei auch legitim, hatten die neuen Vorstandschefs als neue Devise
ausgegeben.
Die Freistellung der Mitarbeiter hat mit einem der größten Fälle von
Wirtschaftskriminalität der vergangenen Jahre zu tun. Über sogenannte
Umsatzsteuer-Karusselle kassierten zahlreiche Firmen zu Unrecht
Steuererstattungen. Ende des vergangenen Jahres verurteilte das Frankfurter
Landgericht mehrere Geschäftsleute aus dem In- und Ausland deshalb zu hohen
Haftstrafen.
Die Mitarbeiter der Deutschen Bank saßen damals zwar nicht auf der
Anklagebank, im Zuge des Prozesses kam aber ein Verhalten des Instituts ans
Licht, das der Bankspitze unangenehm sein dürfte. Laut dem Zeitungsbericht
setzte das Institut auch dann die Geschäfte mit den Verschmutzungsrechten
fort, als es schon längst Zweifel an deren Rechtmäßigkeit gab. Die
Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft verdächtige mindestens sieben Händler
der Großbank, in die Affäre verwickelt zu sein.
Die Deutsche Bank muss sich zudem auch einen neuen Leiter für die
ETF-Analyse suchen. Laut einer mit der Sache vertrauten Person, verlässt
Christos Costandinides das Institut. Costandinides hatte die Analyse für
den weltweiten Markt börsennotierter Indexfonds (ETFs) in den vergangenen
Jahren von London aus geleitet. Die Deutsche Bank wollte sich zu der
Personalie nicht äußern.
4 Oct 2012
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