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# taz.de -- Verstöße gegen Bewährungsauflagen: Hetzvideo-Macher bleibt in Ha…
> Mark Basseley Youssef muss in Haft bleiben. Der Ersteller des Hetzvideos
> „Die Unschuld der Muslime“ hat gegen Bewährungsauflagen verstoßen. Er
> bestreitet das.
Bild: Mark Basseley Youssef (r.) und Richter Steven Seiden während der Verhand…
LOS ANGELES dapd/dpa | Der Mann hinter dem Mohammed-Hetzvideo „Die Unschuld
der Muslime“ ist in Kalifornien zu einer Anhörung vor Gericht erschienen.
Er wies den Vorwurf zurück, gegen Bewährungsauflagen verstoßen zu haben.
Richterin Christina Snyder entschied daraufhin am Mittwoch in Los Angeles,
dass Mark Basseley Youssef, besser bekannt als Nakoula Basseley Nakoula,
bis zur Beweiserhebung am 9. November in Haft bleiben muss.
Das Verfahren hat nicht direkt mit dem international kritisierten Film zu
tun, der in der islamischen Welt zu gewaltsamen Protesten mit mehr als 50
Toten führte. Vielmehr werden dem 55-Jährigen Verstöße gegen acht
Bewährungsauflagen aus einer Verurteilung im Jahr 2010 zu 21 Monaten Haft
wegen Bankbetrugs vorgeworfen. Youssef bezeichnete sich in allen Fällen als
unschuldig.
„Mein Mandant war nicht die Ursache für die Gewalt im Nahen Osten“, sagte
sein Anwalt Steven Seiden nach der Anhörung. „Diese war eindeutig im Voraus
geplant.“ Der Film sei nur ein Vorwand für noch mehr Gewalt gewesen.
## Internetverbot für Youssef
Zu den Auflagen für Youssef gehörten ein fünfjähriges Verbot, Computer oder
Internet ohne Erlaubnis des Bewährungshelfers zu nutzen. Auch durfte
Youssef keine andere Namen als seinen gesetzlichen verwenden. Nach den
Vorwürfen der Staatsanwaltschaft hat Youssef gegen diese Auflagen
verstoßen. So habe er als Geschäftsmann verschiedene Namen benutzt und sich
ohne Erlaubnis Online betätigt.
Nakoula Basseley Nakoula hatte 2002 seinen Namen legal in Mark Basseley
Youssef geändert, die Behörden während des Betrugsverfahrens aber nicht
darüber informiert. Für Betrugsdelikte mit Schecks soll er nach
Behördenangaben über ein Dutzend Aliasnamen, 60 Konten und über 600
Kreditkarten genutzt haben.
Der Staatsanwalt warf ihm jetzt vor, die Bewährungshelfer über seinen
richtigen Namen belogen und trotz Verbots Aliasnamen verwendet zu haben.
Unter dem Namen „Sam Bacile“ hatte der koptische Christ den Mohammed-Film
produziert. In einem Trailer, der auf der Videoplattform Youtube
veröffentlicht wurde, sieht man den Propheten als religiösen Scharlatan,
Frauenheld und Kinderschänder.
Youssef sitzt seit dem 28. September in Haft, eine Freilassung auf Kaution
wurde wegen Fluchtgefahr abgelehnt. Als die gewaltsamen Proteste gegen den
Film begannen, war er aus seinem Haus in einem Vorort von Los Angeles
verschwunden und untergetaucht. Inzwischen haben Terrorgruppen,
Religionsführer und ein pakistanischer Minister Prämien für seine Ermordung
ausgesetzt.
11 Oct 2012
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