# taz.de -- Rudern für die Bundeswehr: Nadja Drygalla wird Sportsoldatin | |
> Während der Olympischen Spiele verließ sie das Camp der deutschen | |
> Ruderer. Ihre Beziehung zu einem früheren NPD-Kader wurde zum Problem. | |
> Jetzt übernimmt die Bundeswehr die Förderung. | |
Bild: „Froh und erleichtert“: Nadja Drygallas Ruderkarriere liegt jetzt in … | |
BERLIN dpa | Drei Monate nach ihrer aufsehenerregenden Abreise von Olympia | |
wird die Ruderin Nadja Drygalla zum 1. November als Sportsoldatin in die | |
Bundeswehr aufgenommen. Das sagte ein Sprecher der Streitkräftebasis am | |
Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa auf Anfrage. | |
Die Rostockerin war wegen ihrer Beziehung zu einem früheren NPD-Politiker | |
in die Schlagzeilen geraten und Anfang August freiwillig von den | |
Olympischen Spielen in London abgereist. Nach ihrer Rückkehr hatte sie sich | |
öffentlich deutlich von der rechten Szene distanziert. | |
„Frau Drygalla ist froh und erleichtert“, ließ die 23 Jahre alte Athletin | |
am Abend durch ihren Anwalt Rainer Cherkeh übermitteln. Die Entscheidung | |
sei nach Prüfung der Stellungnahmen des Deutschen Olympischen Sportbundes | |
(DOSB) und des Deutschen Ruderverbandes (DRV) getroffen worden, sagte der | |
Sprecher der Streitkräftebasis. Insgesamt werden 744 Spitzensportler von | |
der Bundeswehr gefördert. | |
Der Ruderverband hatte bereits vor den Olympischen Spielen eine Aufnahme | |
Drygallas in die Sportförderung beantragt, die Bundeswehr aber Anfang | |
August nach Abreise der Sportlerin um eine Zurückstellung des Antrags | |
gebeten. Mitte August folgte ein zweiter Anlauf. Am Donnerstagabend hatten | |
weder DRV-Präsident Siegfried Kaidel noch der Landesruderverband | |
Mecklenburg-Vorpommern nach eigenen Angaben Kenntnis über die Entscheidung | |
und wollten sich deshalb zunächst nicht äußern. | |
Nach der breiten Unterstützung aus der Sportwelt seit ihrer öffentlichen | |
Distanzierung vom Rechtsextremismus hatte Drygalla Mitte August noch einmal | |
den Wunsch geäußert, ihre Karriere fortzusetzen. | |
Im Anschluss an ein Gespräch mit der Sportlerin vor einem Monat hatte der | |
Deutsche Ruderverband betont, dass die Achterfahrerin weiterhin Mitglied | |
der Ruder-Nationalmannschaft bleibe. „In freundschaftlicher, konstruktiver | |
Atmosphäre hat Siegfried Kaidel bekräftigt, dass der Verband voll hinter | |
seiner Athletin steht“, hieß es damals in einer Presseerklärung. | |
18 Oct 2012 | |
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