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# taz.de -- Gifford-Attentäter verurteilt: Siebenmal lebenslänglich
> Nach einem Amoklauf vor zwei Jahren hat ein US-Gericht den Täter zu
> siebenmal lebenslänglich verurteilt. Der Mann hat sechs Menschen
> erschossen.
Bild: Der ehemaligen Abgeordneten Gabrielle Giffords wurde von dem Amokläuer i…
TUCSON dapd | Juristischer Schlussstrich unter den Amoklauf von Tucson:
Knapp zwei Jahre nach dem Attentat auf die ehemalige Kongressabgeordnete
Gabrielle Giffords ist der Schütze zu siebenmal lebenslänglich plus 140
Jahre Gefängnis verurteilt worden. Im US-Staat Arizona bestrafte Richter
Larry Burns am Donnerstag den 24-jährigen Jared Lee Loughner dafür, im
Januar 2011 sechs Menschen getötet und 13 weitere Menschen verletzt zu
haben. Giffords erlitt eine schwere Kopfverletzung, überlebte den Angriff
aber.
Im Gerichtssaal verfolgte Giffords – teilweise erblindet, den rechten Arm
gelähmt – die Urteilsverkündung. „Ihr Leben wurde für immer verändert�…
sagte ihr Ehemann, der ehemalige Astronaut Mark Kelly. Pläne, die sie für
ihre Karriere und ihre Familie gehabt habe, seien für immer zunichtegemacht
worden, sagte er. Jeder Tag sei nun ein fortwährender Kampf, um Dinge zu
tun, die sie früher so gut gekonnt habe, erklärte er. Die Demokratin galt
als eine Hoffnungsträgerin der Partei.
Zahlreiche der Überlebenden des Attentats waren im Gerichtssaal zugegen.
„Sie haben mein Leben, meine Liebe und meinen Lebensgrund genommen“, sagte
Mavanell Stoddard, die bei dem Angriff von drei Kugeln getroffen wurde. Ihr
Ehemann starb bei dem Vorfall. Er hatte sich schützend vor sie geworfen.
Wie andere Überlebende wandte sich Stoddard direkt an den Täter, der die
Äußerungen emotionslos und stoisch neben seinen Anwälten sitzend entgegen
nahm. Susan Hileman sagte Richtung Loughner: „Du hast die Waffe auf mich
gerichtet und dreimal auf mich geschossen. Und jetzt werde ich aus diesem
Gerichtssaal in den Rest meines Lebens gehen und nie mehr an Dich denken.“
## Begnadigung nicht vorgesehen
Loughner selbst hatte vor der Urteilsverkündung dem Richter gesagt, er
werde bei der Anhörung nicht sprechen. Auch seine Eltern waren im
Gerichtssaal, seine Mutter weinte. Loughner hatte sich im August schuldig
bekannt und entging somit der Todesstrafe. Eine Begnadigung wurde
ausdrücklich ausgeschlossen.
Giffords und einige andere Opfer hatten den Deal zwischen der
Staatsanwaltschaft und Loughner begrüßt. So werde ein langwieriger und
möglicherweise für sie traumatischer Prozess vermieden. Unklar war
zunächst, ob der 24-Jährige seine Haftstrafe in einem Gefängniskrankenhaus
oder einem gewöhnlichen Gefängnis absitzen wird.
Das Gericht hatte Loughner zunächst als manisch-depressiv eingestuft.
Richter Burns kam aber später zu dem Schluss, dass der Verdächtige nach
monatelanger medizinischer Behandlung wegen Schizophrenie in der Lage sei,
die Schwere der Anklagen gegen ihn zu erfassen.
Die ehemalige demokratische Abgeordnete Giffords war bei dem Attentat von
einer Kugel in den Kopf getroffen worden, überlebte die Verletzung aber.
Ein halbes Jahr lang wurde sie stationär behandelt. Wenige Monate später
veröffentlichte sie ihre Biografie, die die Geschichte ihrer Genesung nach
dem Attentat von Tucson erzählt. Ihr Ehemann hatte sie dabei unterstützt.
Der Fall hatte international für Aufsehen gesorgt. Wie bei anderen
Amokläufen entzündete sich daran auch eine Diskussion über die liberalen
Waffengesetze in den USA.
9 Nov 2012
## TAGS
Amoklauf
Schießerei
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