Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Komentar Tarifstreit: Wider die Tarifautonomie!
> Solange nur Gewerkschaften und Arbeitgeber miteinander reden, fehlt die
> entscheidende Größe. Erfolg versprechender wären Gespräche. jenseits der
> Tarifautonomie
Bild: Europa will ins Tarifrecht eingreifen, fürchten die Gewerkschaften. Hier…
Die Tarifautonomie wird hierzulande allseits hochgehalten, viel gerühmt und
immer wieder gefeiert – in aller Regel zu recht. Aber wenn es um den seit
Monaten währenden Streit der Assistenzgenossenschaft (AG) um höhere Löhne
und einen Tarifvertrag geht, wären Gespräche jenseits ritualisierter
Verhandlungsrunden nicht nur sinnvoller, sondern auch erfolgversprechender.
Solange am grünen Tisch der AG hier nur Arbeitgeber und nehmer sitzen,
fehlt eben auch die entscheidende Größe: Jene, die den Abschluss bezahlen
müssen, also die „Kostenträger“, wie es im schlimmsten Verwaltungsdeutsch
heißt – das Sozialressort und die Pflegekassen.
Diese Konstellation führt dazu, dass die Tarifparteien sich gegenseitig den
Schwarzen Peter hin und herschieben. Doch in der Sache sind sich beide
Seiten prinzipiell einig. Sollen auch künftig genügend AssistentInnen für
Menschen mit Behinderungen gefunden werden, müssen diese etwas weniger
kärglich bezahlt werden.
Doch der Vorstand der AG scheut natürlich den Tarifabschluss, solange nicht
klar ist, ob Bremen das hinterher auch bezahlt. Deswegen muss er auf das
Sozialressort zugehen. Damit es jenseits der Tarifverhandlungen endlich
Gespräche mit allen Beteiligten gibt. Die Politik kann da nicht auf die AG
zugehen – die Tarifautonomie ist ja heilig.
12 Nov 2012
## AUTOREN
Jan Zier
## TAGS
EU
## ARTIKEL ZUM THEMA
Gewerkschaften empört: Brüssel will Entlassungen erleichtern
Die EU plant, auch über Tarife und Arbeitsrecht zu bestimmen.
Arbeitnehmervertreter warnen vor einem Angriff auf die Tarifautonomie.
Pfleger wollen Tarifgehalt: Sechs Cent mehr pro Stunde
Der Arbeitskonflikt bei der Bremer Assistenzgenossenschaft droht zu
eskalieren. Erstmals könnte es zu einem Warnstreik kommen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.