# taz.de -- Kommentar Elbphilharmonie: Ole von Ahnungslos | |
> Nun zeigt sich, dass die politische Führung bei der Elphi seinerzeit | |
> versagt hat. | |
Bild: Ob sie jemals fertig wird? | |
Das Geständnis kommt reichlich spät. Dass die Stadt bei der Planung der | |
Elbphilharmonie geschlampt hat, ist inzwischen allgemein bekannt. Dass ein | |
Verantwortlicher der städtischen Realisierungsgesellschaft das zugibt, ist | |
allerdings neu. Ob dies die Position der Stadt gegenüber dem ausführenden – | |
oder besser: nicht ausführenden – Baukonzern Hochtief schwächt, ist indes | |
fraglich. | |
Für die Entscheidung, ob der SPD-Senat die Elbphilharmonie von Hochtief | |
fertigstellen lässt oder selbst die Maurerkelle in die Hand nimmt, dürfte | |
die Aussage vor dem Untersuchungsausschuss nicht relevant sein. Aber für | |
die juristischen Fragen, wer was zu verantworten und letztlich zu bezahlen | |
hat, dürfte das teilweise Schuldeingeständnis der Rege von Interesse sein. | |
Und es wirft nachträglich ein Schummerlicht auf die einstige Lichtgestalt | |
Ole von Beust, die vor einem Dreivierteljahr vor dem Ausschuss den | |
Ahnungslosen gab. Er habe die politische Verantwortung gehabt, sagte der | |
langjährige Regierungschef aus, aber keinen Schimmer von den Einzelheiten | |
und deshalb keine Schuld. Und Zeitdruck will er auch nicht ausgeübt haben. | |
Woraus sich nach der Aussage von Peters nun ergibt, dass die politische | |
Führung seinerzeit versagt hat – oder der Rege absichtlich freie Hand ließ: | |
Um im Schadensfall den Bauern zu opfern, nicht den Bauherrn. | |
21 Nov 2012 | |
## AUTOREN | |
Sven-Michael Veit | |
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