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# taz.de -- Kommentar Migrantenkinder in Schulen: Ein Hauch von Rassentrennung
> Eltern meiden Schulen mit vielen nichtdeutschen Schülern. Gute Lehrer an
> schwierigen Schulen oder eine Quote könnten die Lösung sein.
Gute Schulen sind begehrt. Und man kann es Eltern nicht vorwerfen, wenn sie
das Beste für ihr Kind wollen. Doch es ist eine Tragödie, dass beim
alljährlichen Rennen um die besten Schulplätze meist diejenigen auf der
Strecke bleiben, die diese am nötigsten hätten: Kinder aus armen,
bildungsfernen Familien, nicht wenige mit Migrationshintergrund.
Die Entmischung an deutschen Schulen ist das größte Integrationsproblem,
das es in Deutschland gibt. Denn wie in kaum einem anderen Land bestimmt
hierzulande schon die Wahl der richtigen Grundschule den Verlauf der
weiteren Bildungskarriere. Einwandererkinder und Kinder aus
Hartz-IV-Haushalten, die auf ihrer Schule unter sich bleiben, bleiben
deshalb auch später oft außen vor. Doch weder Thilo Sarrazin, der so gern
mit Statistiken um sich wirft, noch Heinz Buschkowsky, der ebenfalls gern
mit dem Finger auf Einwanderer zeigt, hat zu diesem Thema etwas Brauchbares
zu sagen.
Durch die Gentrifizierung ist das Thema nicht nur in Berlin allerdings noch
akuter geworden. Denn viele moderne Großstädter wollen zwar in einem
lebendigen, weltoffenen Kiez leben, der durch Einwanderer geprägt wird.
Doch selbst in Multikultibezirken wie Kreuzberg herrschen an den Schulen
derweil Zustände, die an die Zeiten der Rassentrennung in den USA denken
lassen.
Nun kann man Eltern – ob mit oder ohne Migrationshintergrund – nicht dazu
verdonnern, ihr Kind an eine Schule zu schicken, die ihnen nicht gefällt.
Aber man sollte die besten Lehrer in die schwierigsten Schulen schicken, um
den Kindern dort eine Chance zu geben. Wenn das nicht geht, sollte man es
diesen Kindern zumindest ermöglichen, an bessere Schulen zu wechseln – zur
Not auch durch eine Art Quote.
28 Nov 2012
## AUTOREN
Daniel Bax
## TAGS
Schule
Bildung
Migranten
Integration
Arbeitsmarkt
Bildung
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