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# taz.de -- VOLKSBEGEHREN NACHTFLUGVERBOT: Eine Quittung für das Desaster
> 106.000 Unterschriften sind ein Auftrag für Matthias Platzeck.
Bild: Flieger überm Preußenland sind nicht gern gesehen bzw. gehört.
Genau 106.332 Brandenburger haben den Regierungen von Brandenburg, Berlin
und Bund einen Gefallen getan: Nach dem erfolgreichen Volksbegehren für ein
Nachtflugverbot können Matthias Platzeck, Klaus Wowereit & Co. nun einiges
von dem Kredit zurückgewinnen, den sie mit ihrem Flughafendesaster
verspielt haben.
Noch vor einem Jahr hätten sich niemals so viele auf den Weg in
Brandenburgs Ämter gemacht, um dort für das Begehren zu unterschreiben.
Dieses Votum ist auch eine Quittung für die katastrophale Planung des
Flughafenbaus, dessen viel zu niedrig kalkulierte Kosten und das Versäumnis
der Regierenden, offen und ehrlich über diese Fehler zu reden.
## Auftrag für Platzeck
Das Scheitern eines ähnlichen Volksbegehrens in Berlin relativiert dies
keineswegs: In Brandenburg haben insbesondere jene unterschrieben, die den
Schönefelder Fluglärm im Gegensatz zu vielen Berlinern schon kennen, weil
er ihnen täglich in den Ohren dröhnt.
Deshalb ist das deutlich artikulierte Bedürfnis nach einer ruhigen Nacht
ein Auftrag für Brandenburgs Ministerpräsidenten. Erneut muss Platzeck den
Versöhner im Flughafenkonflikt geben und die anderen Anteilseigner
bearbeiten: den sturen Wowereit und das sich stets an allem schuldlos
gebende Bundesverkehrsministerium.
Es darf am Flughafen Berlin Brandenburg keine Nachtflüge geben. Nur dann
werden zumindest die, die an diesem Flughafen leben, einigermaßen mit dem
Prestigeprojekt leben können. Der Verweis auf Bundesgesetze oder die
irrsinnige Forderung des Begehrens nach einem zweiten Airport-Standort sind
da nur Ablenkungsmanöver. Wenn zwischen 22 und 6 Uhr keiner fliegt, werden
alle zufrieden sein.
4 Dec 2012
## AUTOREN
Sebastian Puschner
## TAGS
Flughafen Berlin-Brandenburg (BER)
Flughafen Berlin-Brandenburg (BER)
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