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# taz.de -- Die Elbphilharmonie vor der Entscheidung: Jetzt fällt der Würfel
> Am Samstag entscheidet der Hamburger Senat, ob er die Verträge mit dem
> Baukonzern Hochtief kündigt. Tut er das, muss die Stadt das
> Renommier-Konzerthaus selbst fertig bauen
Bild: Viel zu schön um zu sterben? Die Elbphilharmonie bei Nacht
HAMBURG taz | Am heutigen Samstagmittag entscheidet die Stadt Hamburg über
die Zukunft der Elbphilharmonie. Ob der Senat weiter mit dem Baukonzern
Hochtief zusammenarbeiten oder das Konzerthaus in eigener Regie
fertigstellen will – auf die Kosten des Vorzeigeprojekts hat auf das keine
Auswirkungen: In beiden Fällen wird der städtische Anteil nach
Informationen der taz.nord um rund 200 Millionen Euro auf nun 575 Millionen
Euro steigen. Der derzeit vorausgesagte Termin für die Fertigstellung: Ende
2016.
Das Angebot von Hochtief, das dem Senat vorliegt, umfasst eine sehr
weitgehende Garantie für die schlüsselfertige Übergabe der Elbphilharmonie.
Die Stadt hätte dabei weder Rechte von Pflichten, die gesamte Haftung für
die Betriebsfähigkeit des Gebäudes läge bei Hochtief. Bei Verstößen gegen
die Vereinbarungen müsste der Baukonzern Vertragsstrafen von jeweils bis zu
28 Millionen Euro zahlen – gegebenenfalls auch mehrfach. Voraussetzung ist,
dass Senat und Hochtief bis zum 28. Februar nächsten Jahres mehr als ein
halbes Dutzend Verträge rechtsverbindlich geschlossen haben.
Die zweite Option: Die Zusammenarbeit mit Hochtief wird beendet, die Stadt
stellt das Konzerthaus in der Hafencity auf eigenes Risiko und eigene
Kosten fertig. Nach taz-Informationen wäre das etwa genau so teuer, würde
aber rund ein Jahr länger dauern.
Welche der beiden Varianten der Senat auf seiner Sondersitzung im Rathaus
beschließen wird, ist offen. Freitag Nachmittag informierten Bürgermeister
Olaf Scholz (SPD) und Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos) die
SPD-Fraktion sowie die Spitzen der Oppositionsfraktionen – CDU, Grüne, FDP
und Linke – über die Optionen.
Ursprünglich sollte die Elbphilharmonie die Stadt 77 Millionen Euro kosten
und im Jahr 2010 fertig sein. Zwischenzeitlich war von 323 Millionen Euro
und einer Fertigstellung in 2015 die Rede gewesen.
14 Dec 2012
## AUTOREN
Sven-Michael Veit
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