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# taz.de -- Altkleider gegen Rabattgutscheine: „H&M soll die Einnahmen offenl…
> H&M sammelt die Altkleider seiner Kunden und gibt Rabattgutscheine dafür
> – für das Deutsche Rote Kreuz nicht ganz unkritisch.
Bild: „Von den Altkleidern, die wir sammeln, wird der noch gebrauchsfähige T…
Herr Kunz, was bedeutet es, wenn ein Weltkonzern wie H&M ab Februar nun
Altkleider sammelt?
Rüdiger Kunz: Es klingt so, als ob eine Marketingaktivität gefahren wird
und nicht darüber diskutiert wird, was dabei passiert. Wenn sie mit einem
führenden Verwerter zusammenarbeiten, wäre es hilfreich, erst einmal den
Namen zu erfahren. H&M wird ja vermutlich dieses Material dem Verwerter
verkaufen. Das heißt, sie bekommen Geld.
Was hat H&M mit den Altkleidern vor?
Das kann ich mir nicht vorstellen. Bei uns ist es simpel: Von den
Altkleidern, die wir sammeln, wird der noch gebrauchsfähige Teil für
Berliner Projekte verwendet. Die andere Teilmenge bringen wir auch in den
Weiterverkauf und das Geld, das wir damit generieren wird für Jugend- und
Kinderprojekte in Berlin eingesetzt. Ich denke, wenn jemand Kleidung
spendet, sollte es einen exakten Nachweis geben, was überhaupt mit den
gespendeten Sachen passiert.
Von wem wird die Kleidung normalerweise verwertet? Wird dies nicht meist
von Drittunternehmen übernommen?
Das Weitervermarkten von Kleidung ist an sich nicht so einfach. Man braucht
Personal dafür, die das sortieren, man muss dieses Material zum Beispiel
nach Wertigkeit unterteilen. Wir als DRK in Berlin sortieren direkt einen
Teil der Kleidung selbst. Allerdings geben wir einen Teil an die „EFIBA“
weiter, das ist ein Sortierer, der in Wolfen ein Sortierwerk unterhält und
zur Soex-Gruppe gehört. Die Sachen verkaufen wir zu einem Kilopreis dorthin
und aus dem dafür erhaltenen Geld finanzieren wir soziale Projekte in ganz
Berlin mit.
Wie könnte H&M seine gesammelten Altkleider sinnvoll verwerten?
Indem die Einnahmen aus der gesammelten Kleidung offengelegt werden. Ich
würde mir bei H&M wünschen, dass es konkret nachweisbare Projekte gibt, in
die dieses Geld hineinfließt. Dann ist aus unserer Sicht erst einmal wenig
dagegen zu sagen.
Werden Leute jetzt schneller ihre Kleider wegschmeißen, um dann neue zu
kaufen?
Wir haben in den letzten Jahren festgestellt, dass die Leute sich heute
schneller von Kleidung trennen, als das früher der Fall war. Zum Beispiel
hat sich der Bedarf an Baumwolle im letzten Jahrzehnt versiebenfacht. Aber
es ist auch nicht so, dass wir in unseren Sortierstellen besonders viele
H&M-Produkte gesehen hätten, also dass da schneller weggeworfen wird als
andere Produkte.
15 Jan 2013
## AUTOREN
Marion Bergermann
## TAGS
Deutsches Rotes Kreuz
H&M
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