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# taz.de -- Nachrichtenanalyse im Netz: Fliegen irren nicht
> Täglich neue News-Charts: Auf der Website 10000flies.de wird analysiert,
> wie oft und welche Nachrichtenartikel in sozialen Netzwerken diskutiert
> und geteilt werden.
Bild: Boulevard geht immer – auch bei der Socialmedia-Analyse.
Berlin taz | Welche Nachrichten und Themen sind wichtig und welche nicht?
Diese subjektive Frage muss jeder für sich selbst beantworten. Aber welche
Themen die Nutzer in sozialen Netzwerken diskutieren, mögen und mit anderen
teilen, lässt sich schnell ermitteln.
Am Mittwoch startete die Website [1][10000flies.de,] die Nachrichten – nach
ihrer Relevanz – in einem Chart-System der meist diskutierten
Online-Artikel in sozialen Netzwerken auflistet. Damit kann jeder
Online-Journalist, Redakteur und Blogger – ebenso wir der Leser – sehen,
wie oft sein Artikel im Web diskutiert, geliked, geteilt und retweetet
wurde.
Hinter der neuen Seite steckt der Journalist und Blogger Jens Schröder
([2][Popkulturjunkie]). „Ich habe jahrelang die „[3][deutschen
blogcharts][4][“] betrieben und war immer auf der Suche nach besseren
Auswertungsmechanismen.“ Aus diesem Grund tat sich Schröder mit den
Programmierern von Active Value zusammen und realisierte das Projekt.
Wie 10000flies.de funktioniert, beschreibt Anton Klees, Geschäftsführer des
Düsseldorfer IT-Unternehmens Active Value folgendermaßen: „Durch
umfangreiche Recherchen ermitteln wir ständig, welche Medien und Blogs in
den sozialen Netzwerken eine gewisse Resonanz erreichen.“ Das heisst im
Klartext: 10000flies.de zählt, welche Artikel wie häufig bei Facebook,
Google+ und Twitter geteilt, kommentiert und empfohlen werden.
Dem Grunde nach lässt sich die Arbeitsweise mit einem [5][Webcrawler],
einem automatisierten Computerprogramm, das das Netz nach Inhalten
durchkämmt, vergleichen. Google macht nichts anderes.
## Nicht das ganze Web abgesucht
Der Unterschied zu Google und anderen Suchmaschinen besteht darin, dass
10000flies.de nicht das ganze Web absucht, sondern sich nur auf die
sozialen Netzwerke und Online-Artikel beschränkt, die sowohl von den Medien
selbst, als auch von den Usern geposted werden.
„Mit Hilfe der offiziellen [6][API-Schnittstellen] von Facebook, Twitter
und Google werden anschließend die Zahlen der Likes, Shares, Comments,
Tweets und +1s ermittelt und daraus die täglichen Charts erstellt“, erklärt
Klees. Diese werden jeweils in der Nacht ermittelt und stehen um 9 Uhr
morgens zur Verfügung. Zudem findet man Wochen-, Monats- und Alltime-Charts
auf der Seite.
Die Idee ist nicht neu: [7][Rivva], eine Webseite, die ebenfalls das Netz
nach Nachrichten durchsucht, ist schon seit 2007 online. Zudem gibt es für
spezielle Themengebiete vergleichbare [8][Memetracker]: Dienste, die das
Netz in Echtzeit durchsuchen und Nachrichten sammeln.
Einen entscheidenden Unterschied sieht aber Klees zu den üblichen
Memetrackern: 10000flies.de sei kein „Echtzeit-Nachrichten-Aggregator“ wie
Rivva, sondern will mehr Hintergründe bieten. Das soll in Form von
Analysen, Trends und einem umfangreichen Archiv realisiert werden. Man will
bald noch weitere soziale Netzwerke und Mikroblog-Systeme wie [9][Tumblr]
in das System von 10000flies miteinbinden.
## Generierter Nachrichtenwert
Hinter dem Projekt steckt kein reiner Servicegedanke: „Wir denken dabei vor
allem an Möglichkeiten, Angebote für Leute zu stricken, die sich beruflich
für Themen, Trends und Daten aus den sozialen Netzwerken interessieren.“
Die Charts an sich, wie man sie auf 10000Flies.de findet, sollen aber
kostenlos bleiben.
Solche Geschäftsmodelle bringen aber auch Risiken mit sich. Der bereits
erwähnte Platzhirsch Rivva ging bereits einmal [10][offline], kam
allerdings wenig später dank eines Sponsors wieder [11][zurück.] Ein
Nachrichtenwert lässt sich aus Schröders Sicht auf „vielfältige Art und
Weise“ generieren: Vor allem die Charts, die sich auf seiner Website
befinden, würden dem Nutzer zeigen, welche Themen den Menschen im Web „am
Herzen liegen“. Das Niveau der Artikel „von Trash über Humor“ bis hin zu
relevanten Themen, spiegele die Nutzerschaft der sozialen Netzwerke wieder.
## Konkrete Zahlen
Insoweit kann man durch solche Dienste Themen aufgreifen, die von hoher
Relevanz sind. Allerdings sollte man dabei verschiedene Dienste nutzen, um
einen Vergleich zu haben. Der Vorteil an solchen Nachrichtenanalysen ist,
dass sie konkrete Zahlen liefern, die nicht lediglich auf Schätzungen
basieren.
Am Tag als 10000Flies.de online ging, war erstaunlicherweise kein Artikel
der führenden Nachrichtenseiten ganz oben, sondern ein Beitrag von
[12][VeganBlog]. Einen Tag später sind allerdings die üblichen Medien
wieder in die Top-Ten der Charts hochgeklettert.
Werden solche [13][News-Aggregatoren] ([14][Mediendienste]) populärer,
erhalten gerade die etablierten Medien weiteren Traffic, so dass sie noch
mehr Klicks erhalten und mit diesen Media-Daten ihr Anzeigengeschäft
verbessern können. Aber auch unbekannte Blogs haben die Chance sich dadurch
weiter zu profilieren.
25 Jan 2013
## LINKS
[1] http://www.10000flies.de/
[2] http://www.popkulturjunkie.de/wp/
[3] http://www.deutscheblogcharts.de/archiv/2011-8.html
[4] http://www.deutscheblogcharts.de/archiv/2011-8.html
[5] http://de.wikipedia.org/wiki/Webcrawler
[6] http://www.gruenderszene.de/lexikon/begriffe/application-programming-interf…
[7] http://rivva.de/
[8] http://www.readers-edition.de/2008/06/13/memetracker-was-ist-das/
[9] http://www.tumblr.com/
[10] http://www.readers-edition.de/2008/06/13/memetracker-was-ist-das/
[11] /!72182/
[12] http://www.veganblog.de/2013/01/22/erfolg-illegale-nerzfarm-bielefeld-schl…
[13] http://de.wikipedia.org/wiki/Aggregator
[14] http://blog.marketingshop.de/top-15-liste-news-aggregatoren-die-man-kennen…
## AUTOREN
Christian Lehmann
## TAGS
Rivva
Twitter / X
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