# taz.de -- Steinbrück-Unterstützer stellen Blog ein: Peerblog bleibt offline | |
> Die Macher des umstrittenen Peerblogs haben die Website eingestellt. Sie | |
> wollten SPD-Kandidat Peer Steinbrück unterstützen, doch ihre Anonymität | |
> wurde zum Problem. | |
Bild: Wo kam das Geld her? Immer noch unbekannt. | |
BERLIN rtr | Die anonym finanzierte Unterstützerinitiative für den | |
SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück hat ihre umstrittene Website nach | |
wenigen Tagen wieder eingestellt. Als Grund für das Aus von | |
[1][Peerblog.de] nannten die Initiatoren in einer Erklärung eine Serie von | |
angeblichen „Hackerangriffen“. Zudem verwiesen sie auf die allgemeine | |
Kritik an dem Projekt. „Wir bedauern, dass wir unter diesen Umständen den | |
PeerBlog nicht fortführen können“, hieß es. | |
Die Seite war seit dem Wochenende im Netz und wurde von der | |
Kommunikationsagentur des früheren Magazinjournalisten Karl-Heinz | |
Steinkühler bestückt. Das Internetportal war nach eigener Darstellung | |
unabhängig von der SPD und arbeitete nicht mit der Parteizentrale im | |
Willy-Brandt-Haus zusammen. Die fünfköpfige Redaktion mit Steinkühler an | |
der Spitze hatte sich von Steinbrück aber die Erlaubnis eingeholt, mit | |
seinem Namen arbeiten und für ihn bloggen zu dürfen. | |
Nach einem Bericht des Spiegel hatten fünf Unternehmer das Portal mit einer | |
sechsstelligen Summe unterstützt. Die Namen der Spender blieben aber | |
anonym, weshalb das Projekt unter Beschuss von Bürgern und Politikern | |
geriet. Die Finanzierung des Blogs sei zu intransparent. Eine Anfrage der | |
Bundestagsverwaltung, die dem Verdacht der verdeckten Parteienfinanzierung | |
nachgehen wollte, erhöhte den Druck. | |
Die Finanzierungsfrage könnte somit auch ein weiterer Grund für die | |
Einstellung des Portals gewesen sein. So berichtet die WAZ-Mediengruppe, | |
dass die Macher von Peerblog.de die Namen der Unternehmer hätten offenlegen | |
müssen. „Dumm nur, dass die anonymen Strippenzieher im Hintergrund nicht | |
daran dachten, dass in diesem Fall das Abgeordnetengesetz greift“, heißt es | |
in dem Rechercheblog der Mediengruppe. Die Angelegenheit sei eindeutig: | |
Jede Sachspende über 5.000 Euro müsse dem Bundestagspräsidenten angezeigt | |
werden. Ab einem Wert von 10.000 Euro müsse die Sachspende öffentlich | |
gemacht werden. | |
8 Feb 2013 | |
## LINKS | |
[1] http://peerblog.de/ | |
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