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# taz.de -- Champions League Achtelfinale: Mats Hummels gegen Donezk
> Dortmund konnte seine erste Niederlage in der Champions-League-Saison
> gegen Donezk nur knapp vermeiden. Madrid und Manchester trennten sich
> unentschieden.
Bild: Hummels (2.v.r.) köpft in der 87. Minute den Ausgleich zum 2:2.
DONEZK/MADRID dpa | Mats Hummels war nach dem Abpfiff bei Schachtjor Donezk
sichtlich erleichtert. Der Verteidiger köpfte kurz vor Ende eines für seine
Verhältnisse ungewohnt schwachen Spiels das 2:2 (1:1). Im zweiten
Achtelfinalspiel zwischen Real Madrid und Manchester United gab es
ebenfalls keinen Sieger (1:1).
Dank Hummels kann die Borussia auf den ersten Einzug in das Viertelfinale
der europäischen Königsklasse seit 15 Jahren hoffen. Sein Tor in der 87.
Minute bescherte dem BVB eine gute Ausgangsposition für das
Achtelfinalrückspiel am 5. März vor heimischem Publikum. „Die Chancen
stehen nun 55:45 für uns. Anders als Schachtjor Donezk müssen wir im
Rückspiel kein Tor schießen, um weiter zu kommen“, sagte Hummels.
Sein Auftritt als Hauptdarsteller mit wechselnden Rollen machte die über
weite Strecken wenig hochklassige Partie zum Schauspiel. Sowohl vor dem
ersten Treffer der Gastgeber durch Dario Srna (31.) als auch vor der
zweiten Führung des ukrainischen Meisters durch Douglas Costa (68.) wirkte
der Dortmunder Abwehrchef zu zögerlich. Das brachte die Borussia in große
Not, obwohl sie über weite Strecken dominiert hatte. Trotz seiner Patzer
bewahrte Hummels, der schon in der 1. Halbzeit mit einem Kopfball die Latte
getroffen hatte, die Nerven: „Das hat richtig Spaß gemacht. Hoffentlich war
es nicht unsere letzte K.o.-Runde.“
Die Chancen stehen gut, dass die zuletzt märchenhafte Reise der Borussia
durch Europa weitergeht. Anders als in den bisherigen Auswärtsspielen in
Madrid, Manchester und Amsterdam fehlte zwar der große Glanz, nicht aber
die Entschlossenheit. Gleich zweimal schlug die Borussia durch Robert
Lewandowski (41.) und Hummels nach einem Rückstand zurück. Deshalb konnte
Trainer Klopp mit diesem Remis gut leben: "Wenn man schon nicht gewinnen
kann, ist es in diesem Wettbewerb wichtig, dass man Tore schießt."
## Lebensversicherung Lewandowski
Wieder einmal war auf Angreifer Lewandowski Verlass. Mit seinem bereits
fünften Europacup-Tor brachte der Pole sein Team zurück ins Spiel. Allein
der Blick auf die Zahlen dokumentiert seine Effektivität. In 31
Pflichtspielen dieser Saison war er an 29 Treffern beteiligt, 21 erzielte
er selbst, acht bereitete er vor. Diese bemerkenswerte Quote dürfte das
Interesse diverser Klubs an einer Verpflichtung des bis 2014 an den BVB
gebundenen Ausnahmestürmers weiter erhöhen.
Angesichts eines Flugzeugunglücks in der ukrainischen Metropole geriet der
Fußball fast zur Nebensache. In einer Schweigeminute vor der Partie
gedachten Spieler und Fans der Opfer der Bruchlandung am Nachmittag vor dem
Anpfiff.
Beim Anflug im dichten Nebel war eine aus Odessa kommende ukrainische
Linienmaschine über die Landebahn hinausgeschossen und zerbrochen. Dem
Vernehmen nach wollten einige Passagiere die Partie in der Donbass-Arena
besuchen. „Das ist das Perverse an diesem Job. Dass man so etwas mit
Spielbeginn total ausblenden muss“, sagte Klopp, der seine Profis kurz vor
dem Anpfiff über die Tragödie mit mehreren Toten informiert hatte. „Aber da
waren die Jungs schon im Tunnel.“
## Überlegen, aber nicht gewonnen
Dem spanischen Rekordmeister Real Madrid droht in der Champions League das
Aus im Achtelfinale. Die Mannschaft mit den deutschen Nationalspielern
Mesut Özil und Sami Khedira kam am Mittwoch im eigenen Stadion trotz
drückender Überlegenheit nicht über ein 1:1 (1:1) gegen Manchester United
hinaus. Damit reicht dem Tabellenführer der englischen Premier League im
Rückspiel am 5. März in Manchester schon ein 0:0 zum Einzug in das
Viertelfinale.
In einer von Anfang an temporeichen und hochklassigen Begegnung unter der
Leitung des deutschen Schiedsrichters Felix Brych (München) brachte Danny
Welbeck die Gäste per Kopf in Führung (20. Minute). Der portugiesische Star
Cristiano Ronaldo glich ebenfalls mit dem Kopf zum 1:1 gegen seinen
Ex-Verein aus (30.). Mit seinem siebten Treffer in der laufenden
Champions-League-Saison übernahm er damit die alleinige Führung in der
Königsklassen-Torschützenliste.
„Das ist das Spiel, auf das die Welt wartet“, hatte Real-Coach José
Mourinho vor dem brisanten Duell mit seinem Trainerkollegen Sir Alex
Ferguson gesagt – und er sollte zumindest anfangs recht behalten. Beide
Teams starteten mit hohem Tempo und großer Offensivfreude in die Begegnung.
Vor allem Real agierte hochmotiviert. Die Meisterschaft in Spanien ist
angesichts des 16-Punkte-Rückstands auf den FC Barcelona abgehakt. Umso
wichtiger wäre für die Königlichen ein Coup in der europäischen
Meisterklasse.
Vor seinem Treffer hatte Cristiano Ronaldo bereits das 1:1 auf dem Fuß. Bei
einem Freistoß scheiterte er zunächst an der Mauer, den Abpraller nahm er
direkt wieder auf und verzog nur ganz knapp. Zwei Minuten später aber stieg
er nach einer Flanke von Angel di Maria mustergültig in die Luft und ließ
ManUnited-Torwart David de Gea keine Chance. Chancen bekamen die Zuschauer
nun auf beiden Seiten zu sehen. Walbeck verpasste nach einem Fehler von
Iker-Casillas-Stellvertreter Diego Lopez (34.), Özil scheiterte im anderen
Strafraum an de Gea (38.). Wegen seiner gebrochenen linken Hand verpasst
Casillas auch das Rückspiel in drei Wochen.
Auch nach dem Wechsel blieb Real das dominierende Team, ging aber zu
nachlässig mit den Torchancen um. Ronaldo (49.) und di Maria (52.)
scheiterten an de Gea. Robin van Persie hätte beinahe den Spielverlauf auf
den Kopf gestellt, traf aber nur die Latte (72.). Ronaldos Freistoß ging
knapp drüber (85.) – der verdiente Siegtreffer für die überlegenen
Gastgeber wollte einfach nicht fallen.
14 Feb 2013
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