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# taz.de -- Widerstandskino auf dem taz.lab: Der Mensch in der Revolte
> „Die Protestmacher“ ist ein Dokumentarfilm über den Alltag von vier
> Vollzeit-AktivistInnen. Zwei Jahre wurden sie mit der Kamera begleitet.
Bild: Beruf oder Berufung? Ist Aktivist zu sein ein Lebensstil?
Mit Karabinerhaken und Seilen unterwegs in der Vertikale: Fünf Aktivisten
spannen ein Transparent über die Fassade des Vattenfall-Gebäudes in
Hamburgs Innenstadt, auf diesem abgebildet ein Atompilz in idyllischer
Landschaft. Unter den Blicken der Passanten seilen sich die
Protestkletterer ab – kopfüber.
Cécile Lecomte ist eine der vier Personen, die der Soziologe und
Protestforscher Dieter Rucht in seiner Dokumentation porträtiert, eine
Protestkletterin. Rucht möchte wissen: Was sind die persönlichen
Antriebskräfte für politischen Protest? Welche Mittel setzen Menschen dafür
ein? Und: Welche Hoffnungen hegen sie?
Die Protagonisten Jochen Stay, Jutta Sundermann, Dieter Lehmkuhl und Cécile
Lecomte sind Vollzeitaktivisten - gegen Atomkraft, für eine gentechnikfreie
Land- und eine gerechte Finanzwirtschaft. Sie organisieren die öffentlichen
Aktionen, leisten aber auch die planerische Vernetzungsarbeit an der Basis,
welche die spektakulären, medienwirksamen Aktionen erst möglich macht.
Diese „Mühen der Ebene“ möchte Soziologe Rucht sichtbar machen und
würdigen, ohne die Aktivisten zu Helden oder Don Quichottes zu stilisieren.
Einen festen Feierabend haben die Protestmacher natürlich nicht, die Grenze
zwischen Arbeit und Freizeit verwischt - ist Aktivist zu sein ihr
Lebensstil? Beruf oder Berufung? Die Biografien von Regisseur Dieter Rucht
und den Protagonisten laufen in der „Bewegungsstiftung“ zusammen, in dessen
Entscheidungsgremium Rucht bis 2011 tätig war. Die Idee: Stifter wie Dieter
Lehmkuhl unterstützen die Arbeit politischer Aktivisten wie Lecomte,
Sundermann und Stay, damit die Gestaltung gesellschaftlichen Wandels auch
in Euro und Cent honoriert werden kann.
Die Suche nach dem „guten Leben“ ist für Porträtierten von ihrem
politischen Engagement nicht zu trennen. „Im Kleinen an dem
experimentieren, wofür man im Großen kämpft“, formuliert Cécile Lecomte.
Protest, so zitiert sie zustimmend Albert Camus, sei permanente Revolte. In
diesem Filmessay ist es eine Revolte mit Hingabe, Freude, Reflexion und
Augenzwinkern. Auf die Frage, worin der Erfolg einer sozialen Bewegung
liegt, antwortet Lecomte eher vage: in ihrer Vielfalt, in ihrer
Kreativität.
Und ihr persönliches Rezept? „Einfach frech sein, einfach machen!“
19 Feb 2013
## AUTOREN
Sophie Fredau
## TAGS
taz lab 2024
Cécile Lecomte
Anti-Atom-Bewegung
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