# taz.de -- Viertelfinale DFB-Pokal: Titelverteidiger ist raus | |
> Der FC Bayern München rückt die Kräfteverhältnisse wieder zurecht und | |
> schlägt Dortmund im Pokal-Viertelfinale. Und auch Stuttgart siegt gegen | |
> Bochum. | |
Bild: Arjen Robbe beendet mit dem Traumtreffer in der 42. Minute seine persönl… | |
MÜNCHEN/STUTTGART dpa | Der FC Bayern München regiert wieder unangefochten | |
in Fußball-Deutschland. Mit dem verdienten 1:0 (1:0)-Sieg im | |
Pokal-Viertelfinale gegen Cup-Verteidiger Borussia Dortmund rückte der | |
designierte Meister die Kräfteverhältnisse endgültig wieder zurecht und | |
nimmt jetzt klar Kurs auf das Double. „Mit diesem Spiel haben wir die | |
Vormachtstellung im deutschen Fußball zurück, die Verhältnisse sind | |
geklärt. Wir haben Dortmund vollkommen verdient“, frohlockte | |
Bayern-Präsident Uli Hoeneß. | |
Umjubelter Torschütze vor 71.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz | |
Arena war Arjen Robben, der mit dem Traumtreffer in der 42. Minute seine | |
persönliche Leidenszeit gegen den BVB beendete. Mit dem verdienten Sieg | |
nahm der Bundesliga-Primus zugleich Revanche für die 2:5-Demütigung im | |
DFB-Pokal-Finale 2012 in Berlin. Der Auslosung des Halbfinales, die am | |
Sonntag in der ARD-Sportschau den VfB Stuttgart, den VfL Wolfsburg und den | |
SC Freiburg als mögliche Gegner bereithält, können die Münchner gelassen | |
entgegenblicken. | |
„Es war ein wahnsinnig intensives Spiel zweier Klasse-Mannschaften. In | |
dieser Saison sind wir noch unbesiegt von Borussia Dortmund, zwei Siege, | |
ein Unentschieden, mehr kann man sich nicht wünschen. Vielleicht waren wir | |
heute den Touch gieriger“, analysierte Bayern-Trainer Jupp Heynckes die | |
Partie. „Wir wollten zeigen, wie gut wir drauf sind im Moment“, betonte | |
Torschütze Robben. | |
BVB-Coach Jürgen Klopp erkannte den verdienten Sieg der Münchner an: „Man | |
sollte schon 90 Minuten gut spielen, um die Bayern schlagen zu können.“ | |
BVB-Schlussmann Roman Weidenfeller, der die Borussia mit seinen Paraden bis | |
zum Ende im Spiel gehalten hatte, befand: „Wir konnten einfach nicht unser | |
Spiel aufziehen, wir haben keine Ruhe reinbekommen.“ | |
## Verdienst des FC Bayern | |
Dieses Spiel könne er sich auch als Champions League-Finale vorstellen, | |
hatte UEFA-Präsident Michael Platini vor der Partie gesagt. Dass das | |
Gigantenduell des deutschen Fußballs den hohen Erwartungen vollauf gerecht | |
wurde, war indes vor allem ein Verdienst des FC Bayern, der phasenweise | |
brillant kombinierte und in Bastian Schweinsteiger den Chef im Mittelfeld | |
in seinen Reihen hatte. | |
Bei den Dortmundern wurde dagegen Nationalverteidiger Mats Hummels | |
schmerzlich vermisst. Ohne den Abwehrchef, der wegen eines grippalen | |
Infekts zum Zuschauen verurteilt war, taten sich im Deckungszentrum gegen | |
die spielfreudigen Münchner immer wieder große Lücken auf. | |
Vor stimmungsvoller Kulisse erspielten sich die Bayern die ersten Chancen. | |
In der 8. Minute hatte Robben auf der linken Seite freie Bahn, den | |
Flachschuss des Niederländers klärte Weidenfeller per Fußabwehr. Wenig | |
später stand der Schlussmann nach Philipp Lahms Flanke erneut im | |
Brennpunkt. Bei dem von Hummels-Ersatz Felipe Santana abgefälschten Ball | |
musste sich der Keeper mächtig strecken und klatschte ihn vor die Füße von | |
Toni Kroos, der jedoch zu überrascht war (14.). | |
Der Chance vorausgegangen war ein Fehler von Robert Lewandowski. Der mit | |
dem FC Bayern in Verbindung gebrachte Pole werde seinen Vertrag in Dortmund | |
nicht verlängern, erklärte BVB-Sportdirektor Michael Zorc vor Spielbeginn | |
im TV-Sender Sky. Offensivaktionen waren von dem in der Bundesliga | |
gesperrten Torjäger nur wenige zu sehen. | |
Lange Zeit hatten sie mit den gut gestaffelten Borussen ihre liebe Mühe und | |
Not, doch nach einer halben Stunde drückten die Bayern noch einmal mächtig | |
aufs Tempo. Gegen Robbens Schlenzer aus über 20 Metern in den Torwinkel war | |
auch der viel beschäftigte Torhüter des Pokal-Verteidigers machtlos. Klopp | |
registrierte den Gegentreffer, den Marcel Schmelzer mit einer Unsicherheit | |
begünstigt hatte, mit anerkennendem Kopfnicken. Noch vor einem Jahr hatte | |
Robben im verlorenen Titelduell mit dem BVB in Dortmund einen Elfmeter | |
verschossen. | |
Ohne den gesperrten Franck Ribéry stellten die Münchner auch nach der Pause | |
das gierigere Team, wenngleich der BVB jetzt mehr für die Offensive tat. | |
Beim Schuss von Ilkay Gündogan (53.) musste Manuel Neuer erstmals richtig | |
zupacken. Auf der Gegenseite lieferte Weidenfeller gegen Kroos (60.) die | |
nächste Kostprobe seines Könnens. Auch Martinez (70.), der nach einer | |
Attacke gegen Lewandowski mit Gelb gut bedient war, Daniel van Buyten (71.) | |
und Mario Mandzukic (86.) verpassten das mögliche 2:0. | |
## Das Spiel Stuttgart gegen Bochum | |
Der VfB Stuttgart hat sich vom VfL Bochum nicht überraschen lassen und ohne | |
Glanz das DFB-Pokal-Halbfinale erreicht. Der dreifache Cup-Gewinner bezwang | |
den letzten Fußball-Zweitligisten im Wettbewerb am Mittwochabend mit wenig | |
Aufwand 2:0 (1:0) und steht erstmals seit seinem Meisterjahr 2007 wieder | |
unter den letzten Vier im Pokal. Die Treffer für den Favoriten gelangen vor | |
20.200 Zuschauern Christian Gentner (18. Minute) mit einem abgefälschten | |
Schuss und Vedad Ibisevic (81.) aus Kurzdistanz, der damit seine Torflaute | |
nach 856 Minuten beenden konnte. | |
Ex-Nationalspieler Gentner entwickelt sich zum Stuttgarter Pokal-Experten – | |
in der Vorwoche hatte er die Schwaben mit einem Tor gegen KRC Genk schon | |
ins Achtelfinale der Europa League geschossen. „Es ist ein dolles Gefühl. | |
Wir wussten, dass wir in der Liga hinter den Erwartungen zurück sind. Wir | |
sind glücklich, dass wir das geschafft haben“, sagte Gentner. Bochum | |
spielte besonders in der zweiten Halbzeit ordentlich mit, war aber | |
letztlich zu brav – die Träume vom Pokalfinale in Berlin am 1. Juni endeten | |
im Schwabenland. | |
„Das Ergebnis war sehr gut. Aber ich war mit einigen Dingen nicht | |
zufrieden. Die Einstellung war da. Was wir nicht hinbekommen haben, war | |
eine gewisse Ruhe am Ball. Wir haben im richtigen Moment die Tore gemacht“, | |
sagte VfB-Trainer Bruno Labbadia. „Wir haben der Mannschaft immer | |
mitgegeben: Berlin ist eine Reise wert.“ | |
28 Feb 2013 | |
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