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# taz.de -- „taz“ auf der Leipziger Buchmesse 2013: Schiedsrichter in Karls…
> Das Bundesverfassungsgericht genießt höchste Autorität. Warum eigentlich?
> Christian Rath antwortet in „Schiedsrichterstaat“. Selbstverständlich
> parteiisch.
Bild: Die Herren Gralshüter der Verfassung.
Dieser Autor hat sich eines Mysteriums angenommen, eines Rätsels, das für
den juristischen Laien seit über sechs Jahrzehnten nachgerade für
unentwirrbar gehalten wird: Christian Rath hat ein Buch über den
„Schiedsrichterstaat“ verfasst - und genauer gesagt über das Karlsruher
Bundesverfassungsgericht.
Den allermeisten Deutschen gelten beide Kammern des Gerichts als beinah
elysisch-unanfechtbare Autorität des Rechtlichen, und zwar im Grundsätz-
wie Alltäglichen. Rath, über den die taz sich Tag für Tag aufs Neue freut,
ihn als Korrespondent für das Juristische im Autorenteam jenseits der
Kernredaktion zu wissen, hat eine politisch-kulturell-gesellschaftliche
Geschichte dieses Gerichts beschrieben - und versucht zu skizzieren, woran
es liegt, dass dieses Gericht für fast alle Fälle der bundesdeutschen
Moderne die beste Autorität genießt.
Das war nicht immer so: Als das Gericht zu arbeiten begann, musste die
Alltagsjurisprudenz in der Bundesrepublik selbst erst zu akzeptieren
lernen, dass es Gesetze gibt, die der verfassungsmäßigen Prüfung bedürfen.
Das von jedem Landrichter in eigener Sache gern geglaubte Prinzip, niemand
außer Höchstem könne das Landgerichtliche hinterfragen, wurde dadurch auf
Rechtsgelehrteste suspendiert.
Etwa in dieser Hinsicht: Es brauchte beinahe zwei Jahrzehnte, ehe Karlsruhe
sich mit der Auslegung des Grundgesetzes, demzufolge Männer und Frauen vor
dem Gesetz gleich seien, durchsetzen konnte. Bis in die frühen siebziger
Jahre waren (Ehe-)Frauen nicht voll rechtsfähig - abhängig von ihren
Ehemännern.
Rath wird im taz.studio auf der Leipziger Buchmesse vorlesen - und gerne
Fragen seiner LeserInnen und dort Zuhörenden beantworten. Er wird Partei
ergreifen - ganz so wie die Karlsruher Schiedsrichter am Höchsten Gericht.
Christian Rath: „Der Schiedsrichterstaat. Die Macht des
Bundesverfassungsgericht“. Klaus Wagenbach, Berlin 2013, 96 S., 14,90 Euro.
[1][Samstag, 16.3.2013, 11 Uhr im taz.Studio: Der Autor und
taz-Rechtskorrespondent Christian Rath im Gespräch mit Jan Feddersen.]
11 Mar 2013
## LINKS
[1] /programm/2013/buchmesse_leipzig/events/397.de.html
## AUTOREN
Jan Feddersen
## TAGS
Bundesverfassungsgericht
Karlsruhe
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