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# taz.de -- Kommentar Frauenknast: Arroganz der Mehrheit
> Die SPD hat wohl die letzte Chance vertan, gute Argumente gegen die
> Verlegung des Frauenvollzug aufzunehmen.
Bild: Trübe Ausssichten, demnächst auch für Frauen: Der Knast in Billwerder.
Gerade erst hat das Bundesverfassungsgericht „Deals“ in Prozessen
zugelassen, wenn sie der Sache dienen und nachvollziehbar sind. Wenn die
versammelte Opposition der SPD-Bürgerschaftsmehrheit nun einen Deal
anbietet – die Strafvollzugsreform kommt durch, wenn nur der Frauenvollzug
unangetastet bleibt –, hat das allerdings eher etwas mit einem letzten
Aufbäumen zu tun.
Seit Monaten verschließt sich die allein regierende SPD allen Argumenten
gegen eine Verlegung der Frauenvollzugsanstalt von der Elbinsel
Hahnöfersand in den Mega-Männerknast Billwerder. Egal, dass Strafvollzugs-
und Justizexperten warnen und selbst Amtsvorgängerin Lore-Maria
Peschel-Gutzeit der Justizsenatorin rät, die „verhängnisvolle Entscheidung
zurückzunehmen“.
Wenn die SPD den Oppositionsfraktionen vorwirft, diese hätten in anderthalb
Jahren Debatte um die Justizreform keine ernsthaften Vorschläge zum Abbau
von Überkapazitäten eingebracht, dann mag das vielleicht stimmen. Nun aber
lag eine vernünftige Alternative auf dem Tisch, die obendrein noch drei
Millionen Euro an Investitionen gespart hätte.
Das ganze Reformpaket nun einfach durchzustimmen – und das sollte am
Donnerstagabend passieren –, kündet von der Arroganz der Mehrheit – und
geht auf Kosten der inhaftierten Frauen.
27 Mar 2013
## AUTOREN
Kai von Appen
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Streit um Gefängnis: Frauen werden verlegt
Der Strafvollzug für Frauen soll nach Willen von Senat und SPD-Fraktion von
Hahnöfersand nach Billwerder umziehen. Ein Angebot der Opposition schlagen
sie aus.
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