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# taz.de -- Flughafen Berlin-Brandenburg: Nicht fertig, aber zumindest sauber
> Damit die Baustellenbrache des Flughafens Berlin Brandenburg sauber und
> funktionstüchtig bleibt, sind viel Zeit, Geld und Personal notwendig.
Bild: Eine halbe Million Euro pro Monat kostet es allein, die Großbaustelle BE…
Fast eine halbe Million Euro kostet es pro Monat, den nicht eröffneten
Flughafen BER sauber und funktionstüchtig zu halten. Das geht aus einer
kleinen Anfrage der Piraten im Abgeordnetenhaus hervor, die der taz
vorliegt.
Instandhaltungsarbeiten machen dabei den größten Posten aus: 270.000 Euro
im Monat muss die Flughafengesellschaft ausgeben, damit Arbeiter für die
Inspektion und Wartung von Gebäudetechnik, etwa von Rolltreppen, Monitoren
oder Lichtanlagen, sorgen.
Weitere 150.000 Euro sind für die Reinigungsarbeiten auf der brachliegenden
Baustelle nötig: Durchschnittlich 50 ArbeiterInnen kümmern sich darum, dass
Böden, Treppenhäuser und Toiletten sauber sind und liegen gebliebener Müll
weggeräumt wird.
Sehr viel günstiger ist es, die acht von der Flughafengesellschaft
genutzten Gebäude säubern zu lassen – etwa Büros von Mitarbeitern und das
Dokumentationszentrum für die Aufbewahrung von Unterlagen: Hierfür fallen
11.500 Euro pro Monat an, eingesetzt werden sieben ArbeiterInnen. Immerhin
finden bei allen Mitarbeitern die geltenden Mindestlohn- und
Tarifvereinbarungen Anwendung.
Für den Piraten-Abgeordneten Martin Delius veranschaulichen die Zahlen das
Ausmaß des Planungs- und Baudebakels, das die Länder Berlin und Brandenburg
sowie der Bund ihren Steuerzahlern gegenüber zu verantworten haben. „Auf
dem Flughafengelände muss ein riesiger Aufwand betrieben werden, allein
damit alles einigermaßen seinen Wert behält und ohne dass dadurch irgendein
Gewerk mehr fertig wird“, sagte Delius.
Das BER-Untersuchungsausschuss-Mitglied der Grünen, Andreas Otto, forderte
die Geschäftsführung des Flughafens auf, spätestens im Juni neue, konkrete
Kosten- und Zeitpläne vorzulegen: „Wir müssen endlich wissen, woran wir
sind.“
Derzeit ist der Technikchef des Flughafens, Horst Amann, weiter mit einer
Bestandsaufnahme beschäftigt: „Im Sommer 2013“, so die
Flughafengesellschaft, soll feststehen, welche Umplanungen und Umbauten
nötig sind, um den BER in Betrieb nehmen zu können. Probleme machen unter
anderem die Brandschutz- und Sprenkleranlage, das Schließsystem der Türen
und die Datenübertragungsnetze.
Die monatlichen Mehrkosten durch die verschobene Eröffnung liegen zwischen
15 und 20 Millionen Euro. Ob die bereits bewilligten 1,2 Milliarden Euro
Zusatzmittel ausreichen werden, um den Flughafen eröffnen zu können, ist
weiter unklar.
18 Apr 2013
## AUTOREN
Sebastian Puschner
## TAGS
bbi
Großprojekte
Luftverkehr
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