# taz.de -- US-Ermittlungen gegen Auslandsberater: „Verschwörung“ mit Repo… | |
> Die US-Regierung ermittelt gegen einen Nordkoreaexperten des | |
> Außenministeriums. Stephen Kim soll geheime Informationen weitergegeben | |
> haben. | |
Bild: Konspiratives Treffen in Washington. | |
WASHINGTON ap/afp | Die US-Regierung schafft [1][einen weiteren | |
Präzedenzfall im Umgang mit Medien]: Sie lässt gegen einen | |
Nordkorea-Experten des Außenministeriums ermitteln und betritt dabei | |
Neuland – indem sie erklärt, ein Journalist habe eine Straftat begangen, | |
weil er geheime Informationen veröffentlicht habe. | |
Im Zuge der Ermittlungen gegen den Außenamtsberater Stephen Kim erwirkten | |
die Ermittler [2][einem Durchsuchungsbefehl für einige private E-Mails] des | |
Chefkorrespondenten von Fox News in Washington, [3][James Rosen]. Ermittler | |
hielten auch fest, wann Rosen ins State Department ging und wann er es | |
wieder verließ. | |
Während Kim beschuldigt wird, Geheimnisse einem Nachrichtenmedium enthüllt | |
zu haben, wurde gegen Rosen keine Anklage erhoben. Ein FBI-Beamter | |
bezeichnete Rosen aber als einen Mitverschwörer, der nach Einschätzung der | |
Ermittler eine Straftat begangen habe. | |
Der für Nachrichten zuständige Vizedirektor des Fernsehsenders Fox, Michael | |
Clemente, reagierte empört. „Wir sind empört, heute zu erfahren, dass James | |
Rosen als krimineller Mitverschwörer dafür bezeichnet wird, dass er | |
schlicht seinen Job als Reporter gemacht hat“, kritisierte er am Montag. | |
„Das ist tatsächlich äußerst erschreckend. Wir werden unmissverständlich | |
sein Recht verteidigen, als Mitglied von etwas zu arbeiten, was bis jetzt | |
immer eine freie Presse gewesen ist.“ | |
## Keine Stellungnahme aus dem Weißen Haus | |
Der Fall um Kim folgt einer Telefondatenerhebung bei der Nachrichtenagentur | |
AP, die nach Angaben von AP-Präsident Gary Pruitt deren Journalisten | |
inzwischen die Recherche erschwert – viele Ansprechpartner wollten ich nur | |
noch zurückhaltend auch bei Routineanfragen äußern. | |
Das Weiße Haus wollte sich nicht zu neuen Vorwürfen äußern, wonach die | |
US-Regierung einen weiteren Journalisten ausgespäht haben soll. Der | |
Sprecher von US-Präsident Barack Obama, Jay Carney, weigerte sich am Montag | |
trotz hartnäckiger Fragen der Hauptstadt-Presse, konkret zu dem Fall | |
Stellung zu beziehen und verwies auf eine „laufende Untersuchung“. | |
Obama-Sprecher Carney sagte lediglich, Obama sei überzeugt, dass die USA | |
eine Presse brauchten, die investigativ recherchieren könne. Gleichzeitig | |
sei es aber „wirklich wichtig“, dass Informationslecks in der Regierung | |
nicht geduldet würden. Denn diese könnten Menschenleben und die nationale | |
Sicherheit gefährden. | |
21 May 2013 | |
## LINKS | |
[1] http://www.washingtonpost.com/local/a-rare-peek-into-a-justice-department-l… | |
[2] http://www.foxnews.com/politics/interactive/2013/05/20/court-documents-in-l… | |
[3] http://www.foxnews.com/on-air/personalities/james-rosen/bio/#s=r-z | |
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