# taz.de -- Studie zu Pilzen und Bakterien: Am Fuß ist am meisten los | |
> Winzig kleine Lebewesen besiedeln unseren Körper von Kopf bis Fuß. | |
> Forscher haben nun untersucht, wo sich Pilze und Bakterien besonders | |
> wohlfühlen. | |
Bild: Vielfalt am Fuß: Bis zu 80 Pilzgattungen siedeln an der Ferse. | |
BETESHDA/LONDON dpa | Von der Ferse bis zur Zehenspitze: Unsere Füße werden | |
besonders gern von vielen verschiedenen Pilzen besiedelt. Wie US-Forscher | |
im Journal Nature berichten, befinden sich an der Ferse im Schnitt 80 | |
verschiedene Gattungen dieser Mikroorganismen. | |
Im Gegensatz dazu gebe es an zentral gelegeneren Hautstellen wie dem | |
Rücken, dem Kopf oder der Leiste nur zwischen zwei und zehn Pilzgattungen. | |
In ihrer Studie erstellten die Wissenschaftler um Julia Segre vom National | |
Human Genome Research Institute in Bethesda (US-Staat Maryland) eine Art | |
Mikroben-Landkarte für den menschlichen Körper. | |
Auf unserem Körper siedelt eine Vielzahl von Mikroorganismen. Einige dieser | |
Kleinstlebewesen gehören zur natürlichen Hautflora: Sie schaden nicht oder | |
können sogar nützlich sein. Auf der anderen Seite bildet die Haut auch eine | |
wichtige Barriere für Keime, die den Körper krank machen können. | |
Bisherige Untersuchungen konzentrierten sich vor allem auf die Frage, | |
welche Bakterien auf unserer Haut siedeln. „Unsere Studie richtet den Fokus | |
auf Hautareale, in denen wir Krankheiten finden, die mit Pilzen in | |
Verbindung stehen“, schreibt Mitautorin Heidi Kong. | |
## Einen Tag nicht waschen | |
In ihrer Studie untersuchten die Forscher bei zehn gesunden Erwachsenen 14 | |
unterschiedliche Hautregionen. Die Probanden durften sich einen Tag vor der | |
Untersuchung nicht baden oder waschen. Mithilfe von genetischen | |
Analysemethoden konnten die Wissenschaftler ausmachen, welche und wie viele | |
Gattungen der Mikroorganismen an den einzelnen Regionen siedeln. | |
An unseren Füßen tummeln sich demnach besonders viele verschiedene Pilze: | |
Im Schnitt 80 Gattungen konnten die Forscher an der Ferse finden, am | |
Zehennagel waren es 60 Gattungen, im Zehenzwischenraum 40 Gattungen. Diese | |
Regionen seien auch häufig von Pilzerkrankungen betroffen, schreiben die | |
Forscher. | |
Anders sah das Bild am restlichen Körper aus. An den Arm- und Handregionen | |
fanden die Wissenschaftler zwischen 18 und 32 Pilzgattungen. Bei den | |
zentralen Arealen wie Rücken, Leiste, Hinterkopf, Ohr und Nasenloch waren | |
es nur zwei bis zehn Gattungen. Malassezia-Hefepilze waren hier | |
vorherrschend. | |
Der Vergleich mit der Verteilung von Bakterien auf dem Körper der Probanden | |
zeigte: Auch hier konnte man zwischen den Regionen Arm, Fuß und zentralen | |
Arealen unterscheiden. Doch im Gegensatz zu den Pilzen gab es bei den | |
Bakterien die größte Gattungsvielfalt nicht an den Füßen, sondern an Arm | |
und Hand, schreiben die Autoren. | |
Die Forscher hoffen, dass ihre Erkenntnisse über die Zusammensetzung und | |
die Verteilung von Pilzen und Bakterien dabei helfen können, die Entstehung | |
bestimmter Hautkrankheiten besser zu verstehen. | |
23 May 2013 | |
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