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# taz.de -- Abschied vom Video der Woche: Voll auf die fünf!
> Das „Video der Woche“ war ein Erfolgsformat von taz.de, eine verlässliche
> Konstante, ein guter Freund. Trotzdem stellen wir es jetzt ein. Ein Blick
> zurück.
Bild: Bunt war's. Schön war's.
Das Internet ist schnell. Verdammt schnell. Hausintern ist oft die Rede von
der „taz der drei Geschwindigkeiten“ und die schnellste taz ist natürlich
taz.de. Während unsere Printkollegen noch auf dem taz-Dach auf die
Brieftaubendepeschen aus fernen Krisengebieten warten, haben wir schon
längst unsere Leserschaft mit den neuesten Weltneuigkeiten versorgt.
Außerdem ist das Internet immer und gleichzeitig. Verdammt gleichzeitig.
Während also unsere Printkollegen irgendwann am Nachmittag eine (in Worten:
eine!) Zeitung produzieren, die wie in Stein gemeißelt in den Archiven
landet, wirbeln die taz.de-Heinzelmännchen unermüdlich über die Seite,
schalten hier was frei, bauen dort einen Schwerpunkt, verlinken,
verteasern, verschieben.
Im steten Werden und Vergehen von Trends und Schlagzeilen, Memen und
Meldungen gab es auf taz.de nur wenige Konstanten. Das „Video der Woche“
war eine davon. Jeden Freitagabend stand es verlässlich auf der Seite, „auf
der fünf“, wie es im taz.de-Internsprech hieß. Es erzählte die Geschichten
zu Videos, die sich im Internet viral verbreitet hatten, die Menschen
bewegten und uns die Welt ein Stück weit erklärten.
Begonnen hatte das alles am 4. Februar 2008. Damals hieß die Rubrik noch
„Web-Video der Woche“ und erschien noch gar nicht wöchentlich. Gleich
[1][der allererste Text] war maximal meta: Arno Frank schrieb über Filme
von Menschen, die arglos das [2][„2 Girls, 1 Cup“]-Video gucken und sich
dann angemessen erschrecken und ekeln. Also Videos wie dieses hier:
Es folgten die [3][Mixerradikalversuche] von „Will it Blend“, das
Flashmob-Theater von [4][Improv Everywhere], ein [5][malender Elefant], und
nach großer Pause, im Dezember 2008 ein [6][Schuhattentat auf George W.
Bush] im Irak – ja, so lange ist das schon her. Inzwischen hatten wir auch
einen Weg gefunden, Videos einzubetten. Einen grauenvoll umständlichen Weg,
der nach einigen Updates im taz.de-Maschinenraum inzwischen nicht mehr
funktioniert, weshalb in den alten Texten jetzt jede Menge Datenmüll steht.
Jemand müsste das mal aufräumen… aber wir haben ja keine Zeit! Weil das
Internet einfach zu schnell ist!
Am [7][17. Juli 2009] – es ging um ein Satirevideo über die „First Person
Shooter Disease“ – wurden dann der Wochenrhythmus und der bis heute gültige
Titel „Video der Woche“ eingeführt. Seitdem gab es fast 200
Video-der-Woche-Texte.
Oft ging es um neue technische Entwicklungen. Eine [8][Innenohr-Prothese],
mit der ein Zweijähriger zum ersten Mal hören kann. Eine
crowdfundingfinanzierte [9][intelligente Glühbirne]. Ein Stift, mit dem man
[10][3D-Modelle in die Luft malen] kann. Eine [11][virtuelle
Manga-Freundin], die dank Augmented Reality durch einen Park läuft.
Eine weiteres wichtiges Thema – schließlich sind wir die taz – waren Filme
mit sozialer oder politischer Botschaft. Wie etwa ein [12][Flashmob gegen
Prostitution]. Ein Kriegsveteran, der in New York [13][Polizisten rund
macht], die gegen Occupy-Demonstranten vorgehen. Oder ein
[14][Parodievideo] der Acta-Gegner.
Mitunter widmeten wir uns den aktuellen Ereignissen: Der Zusammenschnitt
[15][aller 136 Pässe von Xavi] gegen bei der EM 2012 gegen Irland. Ein
[16][Pfeifkonzert] bei der Stuttgarter Bürgermeisterwahl. Die ersten
[17][Bilder der Curiosity-Sonde] vom Mars. [18][Angela Merkels erste
Versuche] eines YouTube-Bürgerdialogs.
Natürlich durften auch Tiere nicht fehlen. Die faszinierenden Formationen
von [19][Staren in Rom]. Die bemerkenswerten [20][Anglerfähigkeiten] des
nordamerikanischen Grünreihers. Und die gemeinsamen Zärtlichkeiten von
[21][Delfin und Katze].
Und Musik! Der [22][Mitmach-Tanz der tausend Mauszeiger]. Eine bittere
Abrechnung mit der Enttäuschung der ersten Obama-Amtszeit als [23][Cover
eines Gotye-Songs]. Der [24][Cell Phone Privacy Song]. Oder auch die
Visualisierung von 14 Songs der Sphärenmusiker von [25][Sigur Rós].
Mitunter gab es auch [26][Lustiges]. Oder [27][Nachdenkliches]. Oder
[28][Künstlerisches].
Oder einfach Skurrilitäten: Die Weisheiten des [29][Whisky-Experten] Horst
Lüning aus Seeshaupt in Oberbayern. Anschauungsunterricht, wie verschieden
Männer und Frauen [30][Hubschrauber und andere Geräusche] nachmachen. Oder
auch das bestgeklickteste Video der Woche der letzten 12 Monate: Die herbe
Erotik des [31][Ölringens] in der Türkei!
Warum jetzt Schluss ist? Weil jede gute Geschichte einmal enden muss. Und
weil wir vor der Unmittelbarkeit des Internets ehrfürchtig den Hut ziehen
und uns noch weiter mit seinem Pulsschlag synchronisieren: Wir wollen
berichten und erklären, sobald etwas passiert – nicht das Video des Montags
für den Freitag aufbewahren und auch nicht in guten Wochen Videos unter den
Tisch fallen lassen und in mageren Wochen aus einem [32][Mückenvideo] ein
[33][Elefantenvideo] machen.
Es wird also nicht weniger Videos auf taz.de geben, sondern bessere. Auf
die Zukunft!
31 May 2013
## LINKS
[1] /!12070/
[2] http://en.wikipedia.org/wiki/2_Girls_1_Cup
[3] /!12930/
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[29] /Video-der-Woche/!87484/
[30] /Video-der-Woche/!101591/
[31] /Video-der-Woche/!99408/
[32] http://www.youtube.com/watch?v=wFfO7f8Vr9c
[33] http://www.youtube.com/watch?v=RvmlAUplBjA
## AUTOREN
Michael Brake
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