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# taz.de -- Weleda schreibt wieder schwarze Zahlen: Trendwende mit Ganzheitsmed…
> Nach stagnierenden Erlösen und Verlusten von 8,3 Millionen Euro im Jahr
> 2011 hat sich der Weleda-Konzern berappelt: Zuletzt stieg der Umsatz um
> fünf Prozent.
Bild: Verpackte Anthroposophie: Weleda-Produkte im Handel.
BERLIN taz | Der europaweit führende Hersteller von Naturkosmetik Weleda
schreibt wieder schwarze Zahlen. Dies gab das schweizer Unternehmen am
Donnerstag bekannt. Mit 322,5 Millionen Euro Umsatz erzielte die Firma 2012
ein Umsatzplus von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Nach den Verlusten im Jahr 2011 hatte sich die Weleda AG zu umfassenden
Umbaumaßnahmen entschlossen. Auf der außerordentlichen Generalversammlung
im April 2012 wurde mit Ralph Heinisch ein Spezialist für
Unternehmens-Sarnierung zum neuen Vorstandsvorsitzenden der Weleda AG
ernannt.
Die eingeleiteten Reformen umfassen neben der Neugliederung der
Führungsebene auch den Stellenabbau. Bisher wurden weltweit rund 130
Menschen entlassen bzw. Stellen nicht neu besetzt. Betroffen ist besonders
der Bereich Arnzeimittelherstellung: Dieser macht nur ein Drittel des
Umsatzes aus und wird in den kommenden Jahren Ziel weiterer Maßnahmen zur
Kostensenkung und Effizienzsteigerung sein.
Der Markt für Naturkosmetik ist in den letzten Jahren rasant gewachsen:
Rund 140 Biokosmetikhersteller werben mit über 3.000 Artikeln um Kunden.
Allein 2012 kamen über 500 Neuprodukte auf den Markt. In Deutschland wird
rund 75 Prozent des Branchenumsatzes von den vier Top-Marken Dr. Hauschka,
Weleda, Lavera und Logona erwirtschaftet.
## Machtlose Anthroposophen
Dass auch ein Branchenriese wie Weleda mit roten Zahlen zu kämpfen hat,
lässt tief blicken. Ein weiteres Problem der Naturkosmetikunternehmen in
Deutschland ist, dass traditionelle Vertriebswege der Branche wie der
Bio-Fachhandel und das Reformhaus stetig an Marktanteilen verlieren. In
herkömmlichen Drogeriemärkten verkaufen sich die zumeist hochpreisigen
Produkte jedoch weniger gut.
Mit dem rasanten Wachstum der Branche in den letzten Jahren steigt auch der
Konkurenzdruck, dem der anthroposophische Geist des Unternehmens nichts
entgegenzusetzen hat. Der positive Geschäftbericht der Weleda AG aus dem
Jahr 2012 soll nun die erhoffte Trendwende markieren. Vorstandsvorsitzender
Heinisch gibt sich positiv: „Dank des aktuellen Trends zur Ganzheitsmedizin
und zu Naturheilmitteln ist noch ein erhebliches Potenzial vorhanden.“
Wie das in Zukunft besser genutzt werden soll, hängt von den Ergebnisse der
bisherigen Maßnahmen ab. Die werden allerdings erst im nächsten Jahr
deutlich zu Buche schlage. Das moderate Umsatzwachstum um 2 Prozent im
ersten Quartal 2013 lässt aber auf einen eher langsamen Wandel schließen.
6 Jun 2013
## AUTOREN
Julia Lauter
## TAGS
Anthroposophie
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