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# taz.de -- StudentInnen vs. Deutsche Bahn: Vorwurf der Fälschung war falsch
> Wütende StudentInnen, genervte MitarbeiterInnen der Deutschen Bahn,
> Beschimpfungen auf Facebook: Und schuld war nur ein
> „Kommunikationsfehler“.
Bild: Es heißt ja auch Fahrkartenkontrolle und nicht Absprachenkontrolle.
BERLIN taz | Wegen eines „Kommunikationsfehlers" zwischen dem Asta und dem
Rhein-Main-Verkehrsverbund sind mehrere StudentInnen der Goethe Universität
Frankfurt in Verdacht geraten, ihr Semesterticket gefälscht zu haben.
Mitte Mai reiste Max Rieser, Germanistik-Student an der Frankfurter Uni, in
Richtung Studienort. Doch bei der Fahrkartenkontrolle im Regionalexpress
15117 gab es Ärger. Die DB-Schaffnerin schaute sich seinen Studentenausweis
an und teilte ihm mit, das darauf befindliche Ticket sei gefälscht.
Sie kassierte, flankiert von zwei Mitarbeitern der DB-Sicherheit, den
Ausweis ein. Er bekäme diesen innerhalb von drei Tagen nach einer Prüfung
zurück und könne mit einer aktuellen Studienbescheinigung reisen, hieß es.
Eine derartige Reglung gibt es bei der Deutschen Bahn nicht, teilte ein
Sprecher der Bahn auf Nachfrage mit.
Danach liefen sämtliche Nachfragen Riesers bei der Deutschen Bahn ins
Leere. Schließlich machte er seinem Ärger [1][auf der Facebook-Seite Luft.]
Seine mit [2][Lichtbild und Chip ausgestattete „Goethecard“] braucht Rieser
um Bücher zu entleihen, sich zu Klausuren anzumelden oder in der Mensa zu
zahlen – vor allem aber um Bahnzufahren.
## Sechs weitere StudentInnen betroffen
Wie ihm erging es seit Semesterbeginn sechs weiteren StudentInnen, die im
Tarifgebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV) [3][unterwegs waren.] Bei
allen regulär Eingeschriebenen hieß es, das Ticket auf dem Studentenausweis
sei gefälscht. Bei allen sorgte die auf dem Ausweis aufgedruckte
Gültigkeitsdauer des Semestertickets für Verwirrung.
Überlicherweise beträgt dieser eine Semesterlänge. Auf den eingezogenen
Ausweisen befand sich aber ein für zwei Semester geltender Stempel. Schuld
ist ein [4][Missverständnis zwischen dem Asta und dem RMV], die als
Vertragspartner für das Semesterticket verantwortlich sind. Wenn sich in
Frankfurt Studierende bereits im auslaufenden Semester für das kommende
zurückmelden, erneuert sich auch automatisch das Semesterticket.
Aktualisieren dann die Studierenden direkt ihren Ausweis, kriegt dieser
bereits den Ticketaufdruck für das kommende Studienhalbjahr verpasst.
Zum Bahnfahren brauchen die Jungakademiker aber vorerst noch das alte
Ticket. Also ließ der Asta für solche Fälle ein Ticketmuster für zwei
Semester anfertigen und teilte dies im Februar dem RMV mit. Dieser lehnte
den Gültigkeitsdauer ab. Der Asta erklärte daraufhin explizit die Situation
für den vorliegenden Fall. Darauf reagierte der RMV nicht mehr.
„Wir hatten eine mündliche Vereinbarung, dass sofern keine Rückmeldung
kommt, alles in Ordnung ist“, sagt Christopher Kunze vom Asta.
Dementsprechend ließ man die Tickets für zwei Semester auf die Ausweise
drucken. Das sah man beim Regionalverbund offensichtlich anders. „Es gab
kein schriftlich fixiertes Ergebnis“, teilt der auch damals mit den
Verhandlungen betraute Maximilian Meyer von der „Stabsstelle Kommunikation“
des RMV mit.
Am 13. Mai wandte sich der Asta dann an den RMV, weil einer regulär
eingeschriebenen Studentin der Ausweis wegen des Verdachts der
Ticket-Fälschung abgenommen wurde. Der RMV versprach Aufklärung.
Mittlerweile sind die eingezogenen Studentenausweise am Hauptbahnhof
Frankfurt hinterlegt worden und die Uni hat für die Betroffene bereits neue
drucken lassen. Auch Max Rieser hat sein Exemplar abgeholt.
6 Jun 2013
## LINKS
[1] http://de-de.facebook.com/dbbahn/posts/528896117146334
[2] http://www2.uni-frankfurt.de/44160530/Goethe-Card?legacy_request=1
[3] http://www.rmv.de/de/
[4] http://asta-frankfurt.de/angebote/rmv-semesterticket/weitere-infos-zur-erwe…
## AUTOREN
Jan Scheper
## TAGS
Deutsche Bahn
Frankfurt
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