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# taz.de -- Saubere Energie in Island: Tomaten statt Ponys
> Sauberes Gletscherwasser, Energie aus Geothermie – die Insel im Norden
> wähnt sich als super Standort für eine bedeutende Tomatenproduktion.
Bild: Schmecken besser als Ponys – Islandtomaten.
STOCKHOLM taz | Bei Tomaten denkt man nicht gleich an Island. Das wollen
einige Geschäftsleute ändern, die die Nordatlantikinsel zu einem
bedeutenden Tomatenproduzenten machen wollen.
Und dabei pestizidfreien Anbau, sauberes Gletscherwasser, erneuerbare
Energie und eine insgesamt „CO2-neutrale“ Produktion versprechen. Möglich
soll das mit natürlichen Ressourcen werden, wie Elektrizität und Wärme aus
einem geothermischen Kraftwerk.
Das Unternehmen „Geogreenhouse“ erhielt bereits die Baugenehmigung für ein
50.000 Quadratmeter großes Gewächshaus im südwestisländischen
Hellisheisarvirkjun. In der Nähe des dortigen Erdwärmekraftwerks sollen
jährlich 4.000 bis 5.000 Tonnen Kirschtomaten produziert und vor allem nach
Großbritannien geliefert werden.
Dort ist ein Marktversuch im vergangenen Herbst positiv ausgefallen – vor
allem der Geschmack wurde von den Konsumenten gelobt. Für einen Ausbau der
Gewächshausfläche von 5 auf 20 Hektar liegen Pläne in der Schublade. 150
Arbeitsplätze würden damit geschaffen, es könnten weitere Märkte beliefert
werden; Island würde erstmals nennenswert landwirtschaftliche Produkte
exportieren.
„Mit dem Wasser aus den Gletschern haben wir einige der weltweit qualitativ
besten Wasserressourcen“, erklärte der „Geogreenhouse“-Chef Sigursur
Kiernan in einem Interview mit der Tageszeitung Fréttablasis: „In Holland
etwa nimmt man dafür Industriewasser. Und unsere Gewächshäuser verstärken
wegen der geothermischen Strom- und Wärmequellen auch nicht den
Treibhauseffekt.“ Tomatenzucht und Gewächshäuser seien besser als die in
den letzten Jahren auf der Insel gebauten Aluminiumschmelzen, meinen auch
Naturschützer.
Die Tomaten seien ein Beispiel, wie die Insel eine auf „sauberer Energie“
gegründete Volkswirtschaft entwickeln könne, meint Staatspräsident Ólafur
Ragnar Grímsson. Er hofft etwa auf Serverhallen für IT-Konzerne, die ein
kühles Klima sowie billige, ökologisch Energie suchen.
19 Jun 2013
## AUTOREN
Reinhard Wolff
## TAGS
Energie
Island
Tomate
Internationale Bauausstellung
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