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# taz.de -- US-Präsident in Südafrika: Obama verzichtet auf „Mandela-Foto“
> Aus Rücksicht lässt sich Obama nicht am Krankenbett Mandelas blicken,
> stattdessen besucht er Robben Island. In Soweto gibt es Proteste gegen
> den Besuch.
Bild: Zusammen alleine: Barack Obama (l.) und Jacob Zuma.
KAPSTADT/PRETORIA dpa | US-Präsident Barack Obama hat auf einen Besuch am
Krankenbett von Nelson Mandela in Südafrika verzichtet. Aus Rücksicht auf
den Gesundheitszustand des 94 Jahre alten Nationalhelden kam ein Besuch
nicht zustande. Allerdings Obama traf mit Mitgliedern der Mandela-Familie
zusammen. Am Sonntag reiste er weiter nach Kapstadt. Der Gesundheitszustand
Mandelas gilt weiter als kritisch – dennoch hofft Staatschef Jacob Zuma auf
eine baldige Entlassung aus dem Krankenhaus.
Emotionaler Höhepunkte in Kapstadt ist eine Visite Obamas auf der
Gefangeneninsel Robben Island, wo Mandela jahrelang inhaftiert war. Am
Abend wollte Obama an der Universität von Kapstadt eine politische
Grundsatzrede halten. Es gehe dabei um die Themen Demokratie, Entwicklung
und Sicherheit, verlautete aus dem Weißen Haus. Obama wolle eine neue
Initiative in der Energiepolitik präsentieren. Mehr Afrikaner sollten
Zugang zu elektrischen Strom bekommen.
Obama würdigte Mandela „als eine der größten Personen der Geschichte“. S…
Kampf gegen die Apartheid in Südafrika sei ein Vorbild für die ganze Welt,
sagte er nach einem Gespräch mit dem südafrikanischen Präsidenten Jacob
Zuma am Samstag. Zuma zog eine historische Parallele zwischen Obama und
Mandela: Sie seien beide „die ersten schwarzen Präsidenten in ihrem
jeweiligen Land“.
Mandelas Zustand sei weiter „kritisch, aber stabil“, sagte Zuma. Er hoffe,
dass der Patient bald aus dem Krankenhaus entlassen werden könne. Mandela
liegt seit drei Wochen in einer Klinik in Pretoria, er leidet an einer
schweren Lungeninfektion.
Das Treffen Obamas mit der Mandela-Familie soll eine knappe halbe Stunde
gedauert haben. Nach Angaben des Weißen Hauses nahmen zwei Kinder und sechs
Enkelkinder Mandelas teil, nicht aber seine Ehefrau Graça Machel. Er hoffe,
dass Mandela durch das Zusammensein mit seinen Angehörigen im Krankenhaus
Frieden finde, sagte Obama den Angaben zufolge.
## Unaufdringlicher Obama
Über einen Besuch Obamas im Krankenhaus war immer wieder spekuliert worden.
Obama hatte am Freitag die Erwartungen aber selbst heruntergeschraubt. Er
meinte, er wolle sich nicht aufdrängen, er brauche keine
„Foto-Gelegenheit“. Mandela hatte wegen seines Kampfes gegen das
Apartheidsystem 27 Jahre lang in Haft gesessen. 1994 wurde er erster
Präsident des demokratischen Südafrikas. Er hatte den Weg zur Aussöhnung
von Schwarzen und Weißen geebnet und dafür 1993 den Friedensnobelpreis
erhalten.
In Johannesburg traf Obama mit jungen Leuten an der Universität von Soweto
zusammen. Er kündigte an, dass seine Regierung das Stipendienprogramm für
afrikanische Studenten massiv ausweiten werde. Die jungen Afrikaner könnten
an den besten Universitäten der USA studieren. „Ich glaube an Euch“, rief
Obama den jungen Leuten zu. Obama betont immer wieder die Notwendigkeit,
potenzielle politische afrikanische Führer gut auszubilden.
Gegen den Obama-Besuch gab es Proteste. Die Polizei setzte dem
Nachrichtensender ENCA zufolge am Samstagnachmittag in Soweto Knüppel und
Gummipatronen gegen einige hundert Demonstranten ein. Linke und islamische
Gruppen hatten zu Protesten gegen den US-Präsidenten wegen der
amerikanischen Drohnen-Einsätze und der Unterstützung Israels aufgerufen.
30 Jun 2013
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