# taz.de -- Kommentar „Pro Deutschland“: Hoffnung auf Eskalation | |
> Die Rechtspopulisten von „Pro Deutschland“ wollen Krawall provozieren. | |
> Das soll ihnen Aufmerksamkeit im Wahlkampf bringen. | |
Bild: Die „Pro“-Bewegung will in dieser Woche vor Moscheen, die taz und ein… | |
Die Botschaften sind deutlich: „Schluss mit der Masseneinwanderung ins | |
soziale Netz“ Deutschlands, Ende mit dem „linken Zeitgeist“ und Stopp der | |
„Islamisierung Europas“. | |
Die Intentionen des Bundeswahlkampfes von „Pro Deutschland“ scheinen nicht | |
minder offensichtlich. In 13 Bundesländern tritt die selbst ernannte | |
„Bürgerbewegung“ an. Mit der Kandidatur erwartet die Kleinstpartei aber | |
nicht den Einzug in den Bundestag – sie hofft vielmehr auf Krawall und | |
Kapital. | |
Eine Unterstellung? Nein, auch wenn Bundesvorstandsmitglieder beteuern, mit | |
ihrer Wahlkampftour durch über 50 Städte vor Moscheen, Zentren und | |
Flüchtlingsunterkünfte nur für „gesellschaftliche Probleme“ sensibilisie… | |
zu wollen. | |
2012 hat die „Pro“-Bewegung im NRW-Landtagswahlkampf in über 20 Städten v… | |
Moscheen mit Mohammed-Karikaturen des dänischen Künstlers Kurt Westergaard | |
bewusst provoziert. Die medialen Bilder von aufgebrachten Gläubigen waren | |
wie erhofft. Aus einzelnen aggressiven Salafisten, die Polizei und | |
„Pro“-Anhänger angingen, wurde die große islamische Bedrohung im eigenen | |
Land. Das „Pro“-Mitglieder selbst mit Messern bewaffnet erschienen waren, | |
blendet die „Pro“-Führung aus. | |
## Hoffen auf 0,5 Prozent | |
Mit der geplanten Tour möchte „Pro“ sich erneut an den anwachsenden | |
Ressentiments gegen Muslime bedienen und sie befeuern. 2013 wollen die | |
Brandstifter im Geist und mit Taten wieder die Bilder herstellen, die sie | |
herbeihetzten. | |
Die erhofften Auseinandersetzungen soll erneut Aufmerksamkeit erregen, um | |
etwas mehr Akzeptanz bei der Wahl zu erreichen. Von 5 Prozent träumt die | |
Führung selbst nicht, sie hofft aber auf über 0,5 Prozent. Denn diese | |
Prozente bringen staatliche Mittel in die klamme Kasse. | |
Was die Strategie von „Pro“ stört, ist offensichtlich: starker Protest, der | |
die kalkulierte Eskalation unterläuft. | |
19 Aug 2013 | |
## AUTOREN | |
Andreas Speit | |
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