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# taz.de -- Wahl in Berlin: Die Rechten: Neonazis schwächeln
> Die NPD erhält maue Ergebnisse in Berlin. Nur in einzelnen Kiezen
> trumpfen die Neonazis auf, vor allem um das seit Wochen diskutierte
> Flüchtlingsheim in Hellersdorf.
Bild: NPD-Landeschef Sebastian Schmidtke
Im Osten der Stadt holte die NPD in einigen Wahllokalen zweistellige Werte.
Das schlug sich jedoch nicht maßgeblich in den Bezirksergebnissen nieder:
In Lichtenberg und Treptow-Köpenick lag die Partei trotzdem nur bei
schwachen 2,6 Prozent. In Marzahn-Hellersdorf waren es 3,9 Prozent. Im
gesamten Stadtgebiet konnte die NPD lediglich magere 1,5 Prozent der
Zweitstimmen für sich verbuchen – damit lag sie noch unter ihrem Ergebnis
von 2009 (1,6 Prozent).
NPD-Landeschef Sebastian Schmidtke sprach dennoch von einem
„zufriedenstellenden Ergebnis“. „Das Resultat war zu erwarten, bundesweit
konnten wir unser Ergebnis ja auch halten.“ Dass sie nicht mehr Stimmen
holten, begründet Schmidtke mit der Konkurrenz durch die Alternative für
Deutschland (AfD): „Von uns aus gäbe es auch keine Probleme, mit denen zu
kooperieren.“
Der NPD-Landesverband hatte seinen Wahlkampf auf xenophobe Parolen
ausgerichtet. Auf Kundgebungen hetzten sie gegen Flüchtlinge, migrantische
Bundestagsbewerber forderte sie in Briefen zum Auswandern auf. Rund um das
Flüchtlingsheim in Marzahn-Hellersdorf erreichten die Rechtsextremen denn
auch 10,1 Prozent. Die Partei hatte dort massiv plakatiert. In der Gegend
holte die NPD bereits zur letzten Bezirkswahl vor zwei Jahren 8,2 Prozent.
Noch schlechter als die NPD schnitten die Rechtspopulisten von „Pro
Deutschland“ ab. Sie verschwinden mit 0,3 Prozent in der Versenkung. Und
nun fischt noch eine Partei im rechten Spektrum: die jüngst gegründete „Die
Rechte“ – die ihren Gesinnungskameraden künftig ebenfalls Stimmen abnehmen
dürfte.
Mathias Wörsching von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus zeigt
sich wenig erstaunt über den Wahlausgang: „Wir haben Marzahn-Hellersdorf
genau im Blick, denn die NPD hatte schon vorher ein Publikum vor Ort.“
Dennoch will er das Wahlergebnis nicht überbewerten. „Panik wäre
unangebracht. Es bleibt eine kleine Minderheit, die die NPD wählt.“
23 Sep 2013
## AUTOREN
Cem-Odos Güler
## TAGS
NPD
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