# taz.de -- Unruhen in Ägypten: Proteste zum Jahrestag | |
> Am Sonntag sollen offizielle Feiern an den Yom-Kippur-Krieg gegen Israel | |
> erinnern. Gleichzeitig mobilisieren Muslimbrüder ihre Anhänger für | |
> Proteste. | |
Bild: Die ägyptische Armee sperrt Straßen in Kairo. | |
ISTANBUL/KAIRO dpa | Nach blutigen Krawallen bereiten sich Anhänger der | |
Muslimbruderschaft in Ägypten auf neue Massenproteste gegen Armee und | |
Regierung vor. Das sogenannte Bündnis gegen den Staatsstreich kündigte eine | |
Millionen-Kundgebung für Sonntag auf dem Kairoer Tahrirplatz unter dem | |
Motto „Kairo, die Hauptstadt der Revolution“ an. | |
Am 6. Oktober jährt sich auch der ägyptische Angriff auf die israelischen | |
Truppen 1973 zum 40. Mal. An dem Feiertag sind zahlreiche offizielle | |
Festveranstaltungen geplant. | |
Bei heftigen Zusammenstößen waren nach Angaben staatlicher Medien am | |
Freitag vier Menschen getötet und 40 weitere verletzt worden. Tausende | |
Islamisten hatten sich in mehreren Städten an den Protesten beteiligt. Die | |
Sicherheitskräfte gingen mit Tränengas gegen Demonstranten vor. | |
Unterstützer der Muslimbrüder erklärten, im Kairoer Stadtzentrum sei auf | |
Islamisten scharf geschossen worden. | |
Nach Angaben staatlicher Medien wurde am Rande der Proteste ein Mitarbeiter | |
der von Friedensnobelpreisträger und Ex-Vizepräsident Mohammed ElBaradei | |
gegründeten Verfassungspartei angegriffen und mit einem Messer an | |
Oberkörper und Hand verletzt. Aus dem Umfeld des Opfers hieß es demnach, | |
dass hinter der Tat Islamisten steckten. | |
ElBaradei verurteilte via Twitter den „barbarischen Übergriff“, der das | |
Ausmaß der Tragödie in Ägypten deutlich mache. Er rief die Ägypter zur | |
Versöhnung auf. Die Feierlichkeiten zum 6. Oktober sollten von allen | |
gemeinsam begangen werden, twitterte er aus dem Ausland. | |
Das Militär hatte am 3. Juli den islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi | |
und seine Regierung nach Massenprotesten abgesetzt. Seither gibt es | |
Unruhen. Hunderte Muslimbrüder wurden inhaftiert. Die | |
Islamistenorganisation ist inzwischen verboten. | |
5 Oct 2013 | |
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