Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Facebook erlaubt Gewaltvideos: Nur verurteilen, nicht liken
> Das Online-Netzwerk Facebook hat die Regelungen für die Veröffentlichung
> von Gewaltvideos wieder gelockert. Das stößt auf Kritik bei
> Internetnutzern.
Bild: Aktivisten in Bangladesch protestieren gegen die Enthauptung von acht Arb…
BERLIN taz | Bilder und Videos brutaler Gewalttaten können auf Facebook
wieder gepostet werden. Wie [1][der britische Radiosender BBC am Montag
berichtete], hatten sich mehrere Nutzer über ein Video beschwert, auf dem
zu sehen ist, wie ein maskierter Mann in Mexiko eine Frau köpft. Das Video
wurde jedoch nicht entfernt.
Im Mai 2013 hatte das Unternehmen derartige Inhalte noch verboten. Doch nun
sehen die Verantwortlichen kein Problem mehr in Enthauptungsvideos, solange
die darin gezeigten Gewalttaten in den Posts ausdrücklich verurteilt
werden.
„Sollten die gezeigten Ereignisse verherrlicht werden, gehen wir da anders
heran“, [2][zitiert die Zeitung „The Guardian“] ein Statement des
Online-Netzwerks. Facebook sei ein Forum, in dem Menschen ihre Erfahrungen
austauschen könnten, auch über kontroverse Themen wie
Menschenrechtsverletzungen, Terrorismus oder sonstige Gewalt.
[3][Die Richtlinien von Facebook] verbieten Posts, die Drohungen, Hetze
oder Pornographie enthalten – letzteres, weil dadurch Anzeigenkunden
entfremdet werden könnten, wie BBC ausführt. Zu Gewaltinhalten heißt es in
den Richtlinien: „Uns ist bewusst, dass die Darstellung drastischer Gewalt
häufig Bestandteil aktueller Ereignisse ist, doch wir müssen den
Bedürfnissen einer vielfältigen Gemeinschaft entsprechen.“ Im nächsten Satz
wird eingeschränkt, solche Inhalte seien verboten, wenn sie dem
„sadistischen Vergnügen“ dienten.
## Keine Warnhinweise
Stephen Balkam, Geschäftsführer des [4][Family Online Safety Institutes]
(FOSI) in Washington D.C., ist über das Vorgehen empört. Er verstehe, das
über Gewalt, wie sie beispielweise im Syrien-Krieg stattfinde, diskutiert
werden müsse, sagte Balkam am Montag in einem BBC-Interview. Bei
Gewaltvideos sollten jedoch zumindest ein oder zwei Warnhinweise
eingeblendet werden. „Der Nutzer sollte einen aktiven Schritt machen
müssen, bevor er solche Videos sehen kann.“
Facebook hatte angekündigt, nach Wegen zu suchen, Besuchern der Seiten mehr
Kontrolle darüber zu geben, was sie sehen wollen. Zumindest bei dem Video
von der Enthauptung in Mexiko gibt es jedoch keine Warninweise. „Das hätte
Facebook klären müssen, bevor es solche Videos zulässt, kritisierte Balkam.
Erst kürzlich hatte Facebook für Kontroversen gesorgt, indem es den
möglichen Empfängerkreis von 13 bis 17-Jährigen Nutzerrn auf das ganze
Netzwerk ausweitete.
22 Oct 2013
## LINKS
[1] http://www.bbc.co.uk/programmes/p01jrds6
[2] http://www.theguardian.com/technology/2013/oct/22/facebook-allows-beheading…
[3] http://de-de.facebook.com/communitystandards
[4] http://www.fosi.org/
## AUTOREN
Konrad Bülow
## TAGS
Schwerpunkt Meta
Internetkriminalität
Datenschutz
Enthauptung
Schwerpunkt Meta
Schwerpunkt Meta
Schwerpunkt Meta
Datenschutz
Schwerpunkt Iran
## ARTIKEL ZUM THEMA
Facebook entfernt Enthauptungsvideo: Stillen verboten, Gewalt erlaubt
Ein Gewaltvideo hat Facebook harsche Kritik eingebracht. Künftig will das
Online-Netzwerk die Veröffentlichung drastischer Inhalte umsichtiger
prüfen.
Jugendliche auf Facebook: Das große Geld mit den Kinderdaten
Facebook ermöglicht es Teenagern nun, ihre Einträge im ganzen Netzwerk
sichtbar zu machen. Datenschützern gefällt das nicht.
Prozess gegen Facebook-Küsser: Schüler müssen weiter zittern
Der Prozess gegen drei marokkanische Jugendliche, die ein Kussfoto ins
Internet gestellt haben, hat begonnen. In den Fall hat sich Amnesty
International eingeschaltet.
Facebook weitet Suchfunktion aus: Verstecken unmöglich
Facebooks Suchfunktion schließt künftig alle Mitglieder ein, ein Ausklinken
ist nicht mehr möglich. Das Unternehmen verspricht, einzeln darauf
hinzuweisen.
Soziale Medien im Iran: Facebook bald keine Sünde mehr
Die neue iranische Regierung überdenkt die Blockade von Facebook und
Twitter. Widerstand könnte vom einflussreichen Klerus kommen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.