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# taz.de -- Verkehrsplanung: Bürger bremsen Busse
> Auch in Winterhude sorgt jetzt das Busbeschleunigungsprogramm für Ärger.
> Der Regionalausschuss beschließt, das Konzept des Senats zu ändern.
Bild: Bald ein bisschen schneller: Busse im Hamburger Stadtverkehr.
HAMBURG taz | Am Mühlenkamp in Winterhude wehren sich Anwohner und
Gewerbetreibende gegen das Busbeschleunigungsprogramm des Senats -
teilweise mit Erfolg. Diese Woche hat der Regionalausschuss
Eppendorf/Winterhude beschlossen, die Pläne an einigen Stellen zu ändern.
Die SPD benennt das einen gelungenen Kompromiss, CDU, Grüne und die
Bürgerinitiative "Unser Mühlenkamp" hatten sich mehr versprochen.
Im Zuge des Busbeschleunigungsprogramms war am Mühlenkamp die Verlegung der
Haltestelle Gertigstraße vorgesehen, damit hier zukünftig zwei
Doppelgelenkbusse halten können. Diesen Vorschlag kritisierten jedoch nicht
nur Gewerbetreibende, die wegen der verengten Fußwege künftig auf Auslagen
vor ihren Geschäften verzichten müssten.
Auch die Parteien des Regionalausschusses, unter ihnen die SPD, stimmten
geschlossen gegen die Verlegung der Haltestelle. "Der Senat hat jetzt
akzeptiert, die bisherige Haltestelle auszubauen", sagt SPD-Fraktionschef
Thomas Domres.
"Bussystem der Zukunft" hatte Verkehrssenator Frank Horch (parteilos) das
Konzept genannt, als er es Ende 2011 vorstellte. Schneller, zuverlässiger
und bequemer sollen Busse durch die Stadt rollen und in den nächsten Jahren
sollte "Schritt für Schritt ein tragfähiges Mobilitätskonzept umgesetzt"
werden.
Geplant sind Maßnahmen wie eigene Busspuren, Vorrang für Busse an Ampeln,
Umbau von Bushaltestellen samt Aufstellung von Fahrkartenautomaten und den
Umbau einiger Kreuzungen. Aber eben dieses Konzept wird von betroffenen
Anwohnern nicht angenommen. Zuletzt gab es am Eidelstedter Platz Ärger, der
umgestaltet werden sollte.
Auch am Mühlenkamp ist eine veränderte Verkehrsführung vorgesehen. Die
Abzweigung in die Gertigstraße soll in Zukunft für Autos gesperrt werden
und dadurch könnten die Busse bis zu 30 Sekunden schneller sein. "Jeder
einzelne Bus gewinnt nur wenig, aber in der Summe geht es um eine große
Ersparnis", sagt Domres.
Die Pläne stoßen bei der Bürgerinitiative und den Oppositionsparteien auf
Kritik - vor allem, weil der Verkehr teilweise durch ein Wohngebiet geführt
werden könnte. "Es ist ein riesiges Gefahrenpotential für spielende
Kinder", sagt der Sprecher der Bürgerinitiative, Bernd Kroll.
Und Kai Elmendorf, Ausschussmitglied der Grünen, befürchtet, dass eine
Rennstrecke für Autofahrer entstehe, die abkürzen wollen. Domres sieht es
trotz Kritik positiv: "Viele andere Bezirke haben die Pläne des Senats
einfach geschluckt."
31 Oct 2013
## AUTOREN
Andrea Scharpen
Andrea Scharpen
## TAGS
Öffentlicher Nahverkehr
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