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# taz.de -- Olympia in Berlin?: Senat sucht noch den Startblock
> Bürgermeister Wowereit und sein Sportsenator geben sich nach Scheitern
> der Münchner Olympia-Bewerbung nachdenklich. Über eigene Pläne schweigen
> sie noch.
Bild: Olympia in Berlin? Schon fangen Erste an zu träumen.
Am Tag nach dem Aus für die Münchner Olympiabewerbung regierte in Berlin
die politische Vernunft. „Es ist gut und wichtig, dass die betroffenen
Menschen der Austragungsorte vorab nach ihrer Einstellung zu Olympischen
Spiele befragt wurden“, sagte Innen- und Sportsenator Frank Henkel (CDU).
Er bedauerte das Nein der Bayern und sagte, dass „kleinere und vor allem
ökologisch nachhaltige Spiele“ womöglich mehr überzeugten.
Bei den Bürgerentscheiden über eine Olympiabewerbung für 2022 hatten sich
am Sonntag die Gegner durchgesetzt. Berliner Politiker hatten in den
vergangenen Jahren die Hauptstadt immer wieder als Bewerber ins Spiel
gebracht – insbesondere, falls aus dem Ansinnen für Winterspiele in München
nichts werde. Die Bewerbung für Olympia 2000 war 1993 gescheitert.
Auch Klaus Wowereit (SPD) gab sich am Montag zurückhaltend. Die ablehnende
Haltung der Bürger in Bayern müsse „gründlich analysiert werden“, betonte
sein Sprecher Richard Meng. Das Nein sei ein „Rückschlag“ für die Idee von
deutschen Olympiabewerbungen.
Auch in Berlin könnte ein künftiger Vorstoß von den Bürgern blockiert
werden. „Ein Volksentscheid in dieser Frage wäre möglich“, sagt Regine
Laroche, Sprecherin des Vereins Mehr Demokratie, der sich für die
Ausweitung der direktdemokratischen Mittel der Bürger einsetzt. Abgestimmt
würde dann nicht über einen Gesetzentwurf, wie vor zehn Tagen beim
Energievolksentscheid, sondern über einen „sonstigen Gegenstand politischer
Willensbildung“. Dieser ist politisch allerdings nicht bindend.
Das direktdemokratische Verfahren, wie es in und um München angewandt
wurde, sei in Berlin auf Landesebene nicht möglich, erklärte Oliver Widmann
vom Berliner Landesverband von Mehr Demokratie. Ein Ratsbegehren – dass die
Bürger von der Politik aufgefordert werden, ihre Meinung kundzutun – gebe
es nur auf Bezirksebene.
Vollkommen abwegig ist eine Berliner Berwerbung indes nicht. Im Falle einer
Grundsatzentscheidung sei „Berlin immer eine gute Option“, erklärte
Senatssprecher Meng. Und Sportsenator Henkel fügte an: Wenn sich der
Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) für die Bewerbung um Sommerspiele
entscheiden sollte, „ist Berlin hoffentlich im Rennen“. BERT SCHULZ
## Schwerpunkt SEITE 3
11 Nov 2013
## AUTOREN
Bert Schulz
## TAGS
Große Koalition
Christian Ude
Nolympia
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