# taz.de -- Brasiliens Ex-Milliardär Eike Batista: Menno, nur noch Millionär | |
> Eike Batista baute drei Jahrzehnte lang ein riesiges Wirtschaftsimperium | |
> auf. Und brach dann zusammen. Für Batista war klar: der Saturn ist | |
> schuld. | |
Bild: Bekam von der Regierung in blindem Vertrauen Millionenkredite: Eike Batis… | |
RIO DE JANEIRO taz | Eike Batista war das Symbol des brasilianischen | |
Wirtschaftsbooms. In weniger als drei Jahrzehnten baute er ein Imperium aus | |
Energie-, Bergbau- und Logistikfirmen auf. Mit einem auf 30 Milliarden | |
US-Dollar geschätzten Vermögen war er der reichste Mann des Landes. | |
Erdölfunde und Börsenspekulation blähten seine EBX-Konzerne auf, Regierung | |
und die Entwicklungsbank BNDES spendierten in blindem Vertrauen | |
Millionenkredite. | |
Batista, Sohn einer deutschen Mutter und eines brasilianischen Vaters, | |
brach sein Ingenieursstudium in Aachen Ende der 1970er ab und verdiente | |
sein erstes Geld als Versicherungsvertreter. Später stieg er ins Geschäft | |
mit Gold und Diamanten ein und wurde reich. Er spricht fünf Sprachen | |
fließend und hat zwei Söhne aus seiner ersten Ehe mit einem Model. | |
Batista genoss Ruhm und Reichtum demonstrativ, er liebte Sportautos und | |
Yachten. Gerne rühmte er sich als Initiator sozialer Projekte in seiner | |
Heimatstadt Rio de Janeiro, finanzierte Prestigebauten im Vorfeld von | |
Fußball-WM und Olympia und beteiligte sich an der umstrittenen | |
Privatisierung des Maracanã-Stadiums. | |
Kurz vor seinem 57. Geburtstag brach das Imperium wie ein Luftschloss | |
zusammen. Der Ölriese OGX beantragte Gläubigerschutz, jetzt ging der | |
Werftenkonzern OSX den gleichen Weg. Beide hatten Milliardenschulden | |
angehäuft. Batista ist nun nur noch Millionär. Und die Unternehmerelite | |
Brasiliens lacht sich ins Fäustchen: Sie war schon immer überzeugt, dass | |
die lebefreudigen Cariocas in Rio de Janeiro nichts vom Wirtschaften | |
verstehen. | |
Das „X“ im Namen all seiner Unternehmen stand für die Multiplizierung | |
seines Gewinns. Batista war abergläubisch, noch vor Kurzem machte er die | |
Saturnkonstellation für sein unternehmerisches Ungeschick verantwortlich. | |
Es sah sich als Macher, der auf materielle Grundlagen verzichten konnte. | |
Jetzt setzt der Unternehmer auf den neuen astrologischen Zyklus, er gibt | |
sich immer noch optimistisch. Zuerst wird er die Börse davon überzeugen | |
müssen, die den Ölkonzern OGX von 25 Milliarden Euro auf einen Bruchteil | |
dieses Werts herabstufte. | |
13 Nov 2013 | |
## AUTOREN | |
Andreas Behn | |
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