# taz.de -- Folterer der Franco-Diktatur: Spanien billigt Übergabe | |
> Zwei mutmaßliche Folterer der Franco-Diktatur müssen mit einer | |
> Auslieferung nach Argentinien rechnen. Eine endgültige Entscheidung steht | |
> aber noch aus. | |
Bild: Würden auch gern ausgeliefert werden: Franco-Verehrer in Madrid. | |
MADRID dpa | Die spanische Regierung hat die Auslieferung von zwei | |
mutmaßlichen Folterern der Franco-Diktatur (1939-1975) an Argentinien im | |
Prinzip gebilligt. Wie das Justizministerium am Freitag in Madrid weiter | |
mitteilte, hatte das südamerikanische Land die Übergabe von vier | |
Beschuldigten beantragt, zwei von ihnen seien aber schon vor Jahren | |
gestorben. | |
Eine endgültige Entscheidung muss die Regierung von Mariano Rajoy erst dann | |
treffen, wenn auch der Nationale Gerichtshof der Auslieferung zustimmt. | |
Dies gilt aber als eher unwahrscheinlich. | |
Die argentinische Richterin María Servini hatte ihre Ermittlungen 2010 im | |
Auftrag von Opferverbänden aufgenommen, nachdem Richter Baltasar Garzón in | |
Spanien mit dem Versuch gescheitert war, sich über das spanische | |
Amnestiegesetz von 1977 hinwegzusetzen. Das Gesetz gilt für alle Verbrechen | |
der Franco-Zeit gilt, weshalb Beobachter kaum davon ausgehen, dass der | |
Gerichtshof einer Auslieferung zustimmt. | |
Bei den beiden Betroffenen handelt es sich um ehemalige Polizeibeamte des | |
Franco-Regimes, die heute jeweils 66 und 77 Jahre alt sind. Bisher musste | |
sich kein einziger Franco-Scherge vor Gericht verantworten. Während des | |
Bürgerkrieges (1936-39) und der anschließenden Diktatur waren Schätzungen | |
zufolge mindestens 100.000 Menschen „verschwunden“. | |
Opferverbände und linke Parteien in Spanien hatten die Initiative der | |
argentinischen Richterin als „historische Entscheidung“ begrüßt. | |
29 Nov 2013 | |
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