| # taz.de -- Rassistischer Tweet einer PR-Managerin: Selbstzerstörung in vier S… | |
| > Justine Sacco twitterte einen rassistischen Spruch. Im Internet bricht | |
| > ein Shitstorm gegen sie los. Doch die Reaktionen im Netz sind verstörend. | |
| Bild: Ihr Twitter-Profil löschte Justine Sacco nach der Landung in Südafrica | |
| Bis Freitag war Justine Sacco eine unbekannte PR-Managerin aus New York. | |
| Doch am Freitag ist sie innerhalb weniger Stunden zur meistgehassten Frau | |
| des Wochenendes im Internet geworden. Kurz vor ihrem Abflug nach Südafrika | |
| schrieb sie auf Twitter: „Ich fliege nach Afrika. Hoffentlich bekomme ich | |
| kein Aids. Nur Spaß. Ich bin ja weiß!“. Während sie ohne Internetzugang im | |
| Flugzeug saß, verbreitete sich der Tweet weltweit. | |
| Sacco hat in New Orleans studiert, beim Veranstalter von Wrestling-Shows | |
| gearbeitet und ist seit 2011 bei InterActiveCorp, einem Medienunternehmen | |
| zu dem etwa die Videoplattform vimeo gehört. Bei Twitter folgten ihr | |
| weniger als 400 Menschen. Eine unauffällige US-Amerikanerin also. | |
| Doch dann berichtete etwa die [1][New York Times] über ihren Tweet, | |
| [2][andere Medien] und prominente Twitter-User folgten. Nach 12 Stunden | |
| hatte sie rund 4000 Follower und einen Shitstorm gegen sich | |
| heraufbeschworen. Von all dem bekam sie nichts mit. | |
| Der Hashtag [3][#HasJustineLandedYet] wurde weltweit zu einem der | |
| meistgenutzten bei Twitter. Empörung, Unverständnis, Witze waren die | |
| Reaktion der User, aber auch Morddrohungen. Als Sacco schließlich gelandet | |
| war, löschte sie den Tweet, später ihren gesamten Twitter-Account und ihr | |
| Facebook-Profil. Doch das Netz vergisst nicht. | |
| Ihr Arbeitgeber IAC reagierte schnell. In einer ersten Stellungnahme | |
| distanzierte sich das Unternehmen von dem „ungeheuerlichen, beleidigenden | |
| Kommentar, der nicht den Werten und Ansichten der IAC entspricht“. Am | |
| Samstag feuerte IAC die PR-Frau. | |
| Die Geschichte zeigt in seltener Deutlichkeit: Eine einzige Dummheit im | |
| Netz kann ein ganzes Leben ruinieren. Schon vor ihrem rassistischen Tweet | |
| postete Sacco mehrfach Fragwürdiges. Doch die Art, wie tausende Menschen | |
| über sie herfielen, sie mit Morddrohungen überhäuften, Hasskommentare zu | |
| ihren Instagram-Fotos und denen ihrer Kinder posteten, ist verstörend. Die | |
| Reaktion gleicht einem Lynch-Mob, der die Karriere von Sacco und vielleicht | |
| sogar ihr gesamtes Leben zerstört hat. Alles, ohne dass sie sich | |
| verteidigen konnte. Deshalb hinterlassen die Reaktionen im Netz eine ebenso | |
| unschönes Gefühl wie der Ursprung des Skandals. | |
| Wenigstens etwas Gutes hat die Geschichte: Am Wochenende registrierte | |
| jemand die Internetdomain [4][justinesacco.com] und leitet von dort auf die | |
| Spendenseite „Aid for Africa“ um. | |
| 22 Dec 2013 | |
| ## LINKS | |
| [1] http://thelede.blogs.nytimes.com/2013/12/20/a-twitter-message-about-aids-af… | |
| [2] http://www.bbc.co.uk/news/world-us-canada-25475862 | |
| [3] http://twitter.com/search?q=%23HasJustineLandedYet&src=hash | |
| [4] http://justinesacco.com | |
| ## AUTOREN | |
| Paul Wrusch | |
| ## TAGS | |
| Tweets | |
| Schwerpunkt Rassismus | |
| Afrika | |
| Internet | |
| Twitter / X | |
| Schwerpunkt Rassismus | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Shitstorm wegen rassistischer Karikatur: Die Faz und Dr. Mbongo | |
| „Faz.net“ veröffentlicht eine rassistische Karikatur, weist jede Kritik | |
| vehement zurück – und entschuldigt sich dann schließlich doch. |