# taz.de -- Israelischer Minister entschuldigt sich: Sorry, Kerry! | |
> Israels Verteidigungsminister Jaalon soll über US-Außenminister Kerry | |
> hergezogen haben. Nun hat er sich für die beleidigenden Äußerungen | |
> entschuldigt. | |
Bild: Hat nicht verteidigt, sondern angegriffen: Mosche Jaalon. | |
JERUSALEM afp | Der israelische Verteidigungsminister Mosche Jaalon hat | |
sich für seine Verbalattacke gegen US-Außenminister John Kerry | |
entschuldigt. Es sei nicht seine Absicht gewesen, Kerry zu beleidigen, hieß | |
es in einer am Dienstagabend veröffentlichten Erklärung. Sollte Kerry durch | |
„dem Minister zugeschriebene Äußerungen verletzt worden sein“, so | |
entschuldige er sich dafür. Das Weiße Haus hatte Jaalons Worte zuvor als | |
„beleidigend und unangemessen“ gerügt. | |
Der Verteidigungsminister hatte Kerry laut der israelischen Tageszeitung | |
Jediot Ahronot eine „unverständliche Besessenheit und messianischen Eifer“ | |
bei seinen Friedensbemühungen im Nahen Osten unterstellt. Der | |
US-Chefdiplomat könne ihm „nichts erzählen vom Konflikt mit den | |
Palästinensern“, sagte Jaalon demnach in privaten Gesprächen. „Retten kann | |
uns nur, dass John Kerry den Friedensnobelpreis gewinnt und uns in Ruhe | |
lässt“. | |
Insbesondere kritisierte Jaalon die US-Vorschläge zu Sicherheitsfragen im | |
Jordantal, das die Ostgrenze eines unabhängigen Palästinenserstaats bilden | |
würde. Die von Kerry und US-General John Allen präsentierten Pläne seien | |
„das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben sind“, sagte Jaalon laut | |
dem Bericht. | |
Der Friedensprozess zwischen Israelis und Palästinensern ist eines der | |
zentralen Anliegen Kerrys. Seit seinem Amtsantritt im Februar 2013 reiste | |
er bereits zehn Mal in die Region. Im Sommer konnte der US-Außenminister | |
beide Seiten zu einer Wiederaufnahme direkter Verhandlungen bewegen, die | |
bislang aber noch zu keinen konkreten Ergebnissen führten. | |
15 Jan 2014 | |
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