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# taz.de -- CSU-Problemsekretär: Kleines Doktorat wird noch kleiner
> Die Plagiatsvorwürfe gegen Andreas Scheuer wollen nicht verstummen. In
> Passau durfte er nicht promovieren, weil seine Magisterarbeit nur die
> Note „befriedigend“ bekam.
Bild: Andreas Scheuer hat sich ihnen nicht zu „höheren akademischen Weihen�…
FRANKFURT/MAIN afp | Auch nach dem Verzicht von CSU-Generalsekretär Andreas
Scheuer auf das Tragen des Doktortitels hält die Kritik an ihm weiter an:
Der Ombudsmann für die deutsche Wissenschaft, Wolfgang Löwer, [1][forderte
in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung] wegen des Verdachts auf ein
Plagiat eine wissenschaftliche Prüfung der Dissertation. Die bekannt
gewordenen Stellen „sollten Anlass sein, genauer hinzusehen und zu prüfen,
wie der Text entstanden ist“, sagte Löwer der Zeitung. „Ich gehe davon aus,
dass die Karls-Universität in Prag dieser Aufgabe nachkommen wird.“
Scheuer hatte 2004 an der Karls-Universität in Prag zum Thema „Die
politische Kommunikation der CSU im System Bayerns“ promoviert, jedoch
handelte es sich dabei lediglich um ein in Tschechien mögliches „kleinen
Doktorat“, das ihn nur in Berlin und Bayern zum Tragen eines allgemeinen
Doktortitels berechtigte. Nach einem kritischen Bericht der Frankfurter
Allgemeinen Zeitung und dem Vorwurf des Plagiats erklärte Scheuer am
Freitag, ganz auf das Tragen des Doktortitels zu verzichten.
Löwer, der als Ombudsmann für gute wissenschaftliche Praxis zuständig ist,
stufte Stellen in Scheuers Promotionsarbeit, die offenbar aus einer
Publikation der Bundeszentrale für politische Bildung übernommen wurden,
als „klassisches Plagiat“ ein. Ob ihm jedoch eine systematische
Täuschungsabsicht vorgeworfen werden könne, sei erst durch eine gründliche
Prüfung der gesamten Arbeit festzustellen, sagte Löwer. In diesem Fall
könnte ihm trotz des Verzichts auf das Tragen des Titels dieser ganz
aberkannt werden.
Die FAS berichtete zudem, Scheuer habe nicht in Passau promovieren können,
da seine dortige Magisterarbeit in Politikwissenschaft mit der Note
„befriedigend“ nicht gut genug gewesen sei. Mindestens einer der beiden
Gutachter habe schwere Bedenken ob ihrer wissenschaftlichen Qualität
gehegt, berichtete die Zeitung. Der Politikwissenschaftler Heinrich
Oberreuter, der ihn mündlich prüfte, sagte, Scheuer habe sich den
Professoren nicht zu „höheren akademischen Weihen“ aufgedrängt.
Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Ernst-Dieter
Rossmann, begrüßte Scheuers Verzicht auf das Tragen des Doktortitels,
äußerte aber auch Kritik. „Langsam nervt es, dass Doktortitel nicht mehr
wegen der Wissenschaft, sondern aus anderen Gründen angestrebt werden“,
sagte Rossmann der FAS. Der einstige CSU-Generalsekretär Thomas Goppel
sagte, Scheuer könne sein Amt „selbstverständlich“ behalten - auch wenn
seine Arbeit „natürlich interpretationsfähig in der Qualität“ sei.
19 Jan 2014
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[1] http://www.faz.net/aktuell/politik/csu-generalsekretaer-scheuer-durfte-in-p…
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