Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Bundesliga Hertha gegen Nürnberg: Viel Geld ist nicht alles
> Hertha BSC ist nach diesem Wochenende um 60 Millionen Euro und eine
> verdiente 1:3-Niederlage gegen Nürnberg reicher.
Bild: Herthas Peter Pekarík (r.) im Kopfballduell gegen Nürnbergs Josip Drmic
BERLIN taz | Es war kein ganz normales Spiel für Hertha BSC am Sonntag
gegen den 1. FC Nürnberg. Immerhin war es der erste Auftritt nach dem
Millionen schweren Einstieg des US-Finanzinvestors KKR bei dem Verein.
Dieser Schritt war am Wochenende auch das beherrschende Thema in der
Fanszene. Die Meinungen gingen durchaus auseinander: Während einige
Anhänger ihre Freude offen zur Schau stellten und der Verein von einem
„Feiertag“ sprach, ist die Ultraszene wenig als begeistert.
Vor Anpfiff der Partie gegen Nürnberg wurden in der Ostkurve mehrere große
Spruchbänder hochgehalten. Von einem „Pakt mit dem Teufel“ war dort die
Rede. Freilich stand dahinter ein Fragezeichen. Wahrscheinlich wissen auch
die Ultras, dass ihr Verein mit seinem Schuldenberg im Grunde schon lange
mit dem Rücken zur Wand steht.
Eine Ursache dafür sind die mit unschöner Regelmäßigkeit auftretenden
sportlichen Rückschläge. In der aktuellen Saison schaut es dagegen gut aus.
Nach der Hinrunde stand der Verein sogar auf einem Europa-League-Platz. Im
ersten Spiel nach der Winterpause kam man aber mit 0:1 bei der deutlich
schlechter dastehenden Eintracht Frankfurt unter die Räder. Gegen die
Nürnberger, die mit einem klaren 4:0 gegen Hoffenheim in die Rückrunde
gestartet waren, wollte das Team nun die direkte Antwort geben. Immerhin
standen die Franken noch immer auf einem Abstiegsplatz.
„Mehr Chancen erarbeiten“ wolle man sich, hieß es bei der Hertha vor dem
Spiel – eine Maßgabe, die die Spieler von Beginn an versuchten umzusetzen.
Vor allem Adrián Ramos spielte wie entfesselt, wurde aber auch immer wieder
vor allem von Ronny in Szene gesetzt. Das 1:0 nach nur vier Minuten war
ebenfalls eine Ko-Produktion der beiden Südamerikaner. Erst schlägt Ronny
einen Eckball vor den kurzen Pfosten. Dann muss Ramos, der sich geschickt
frei gelaufen hatte, nur noch den Kopf hinhalten.
## Überraschender Ausgleich
Nach rund einer Viertelstunde ließen die Berliner dann nach und
ermöglichten so den kampfstarken Nürnbergern, besser ins Spiel zu kommen.
Trotzdem kam der Ausgleich durch Markus Feulner per Distanzschuss nach 20
Minuten eher überraschend.
In der zweiten Hälfte geriet die Partie zunehmend zu einem offenen
Schlagabtausch mit Vorteilen für die Gäste. Gleich nach Wiederanpfiff hatte
Hiroshi Kyotake einen ersten Warnschuss abgegeben, zielte aus weit mehr als
20 Metern jedoch wenige Zentimeter zu hoch. In der 68. Minute machte es
sein Teamkollege Josip Drmic deutlich besser: Erst schickte er Daniel
Gincek steil. Als der dann aber nur den Pfosten traf, setzt er den
Nachschuss ins menschenleere Tor.
Wirklich turbulent wurde es drei Minuten vor Schluss. Ronny schießt aus der
Distanz aufs Tor, Ondrej Petrak klärt auf der Linie per Hand, Ramos haut
den Nachschuss in die Maschen. Dann ein Pfiff. Petrak bekommt Rot – ob das
Tor zählt, weiß keiner. Schiedsrichter Michael Weiner fragt seinen
Assistenten und entscheidet auf Abseitsstellung von Ramos. Kein Tor, kein
Rot. Dafür in der Nachspielzeit Elfmeter auf der Gegenseite nach Foul von
Marcel Ndjeng an Drmic.
Der Gefoulte schießt selbst, trifft zum 3:1 und schießt damit seinen Verein
endgültig aus der Abstiegszone. Die Hertha verliert am Ende verdient, wenn
auch kurios und steckt mitten in einer Mini-Krise. Am Samstag geht es nach
Hamburg. Dort kennt man sich mit Krisen auch aus.
2 Feb 2014
## AUTOREN
Jan Tölva
## TAGS
Fußball-Bundesliga
Investor
Niederlage
FC Bayern München
Fußball
Fußball-Bundesliga
Fußball
## ARTIKEL ZUM THEMA
Fußball-Bundesliga, 20. Spieltag: HSV mit neuem Niederlagenrekord
Das 0:3 gegen Hertha BSC war die sechste Pleite in Folge für die Hamburger.
Noch höher verlor am Nachmittag Werder Bremen. Frankfurt und Wolfsburg
schafften wichtige Siege.
Bayern Münchens Einkaufspolitik: Eine Option mehr oder weniger
Weil der eigene Nachwuchs nicht so viel hergibt, kauft Bayern München
Spieler wie Sebastian Rode von Eintracht Frankfurt. Aber wozu?
Kolumne Press-Schlag: Angst in Mannschaftsstärke
In der Bundesliga geht die Furcht um: Überall zeternde, wehklagende Männer
– von den gewinnenden Bayern einmal abgesehen.
Hannover 96 mit frischem Elan: Die neue Solidarität
Beim 3:1-Sieg gegen Gladbach überzeugt Hannover 96 durch eine perfekte
Grundordnung und einen stark ausgeprägten Mannschaftsgeist.
19. Spieltag Fußball-Bundesliga: Mies, mieser, Hamburg
Es sieht nicht gut aus im Norden. Der HSV geht 0:3 in Hoffenheim unter und
auch Bremen verliert. Und Schalke schiebt sich in der Tabelle vor Gladbach.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.