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# taz.de -- Senator präsentiert Schuljahresstatistik: Erfolgsmodell Stadtteils…
> Ob bei SchülerInnenzahlen, Klassengröße oder Ganztagsbetreuung: Ties Rabe
> (SPD) bekommt durchweg Bestnoten - vergeben von ihm selbst.
Bild: So kleine Klassen hatte Hamburg angeblich noch nie: Schülerin im Unterri…
HAMBURG taz | Mehr SchülerInnen und Lehrkräfte, flächendeckende
Ganztagsangebote: Bei der Präsentation der aktuellen Schuljahresstatistik
stellte sich Schulsenator Ties Rabe (SPD) als Herr des Wachstums dar. Gut
gelaunt stimmten ihn die Zahlen, die er am Dienstag vorlegte: 187.334
SchülerInnen gibt es demnach in der Stadt, das sind 3.138 mehr als im
Vorjahr, dazu mehr Lehrkräfte denn je und Ganztagsbetreuung an 97 Prozent
der allgemeinbildenden Schulen.
„Der Ausbau der Ganztagsschulen ist so gut wie abgeschlossen“, so Rabe. Im
Vorjahr hatten nur 69 Prozent der Schulen Betreuung auch am Nachmittag
garantiert. Der kräftige Zuwachs an SchülerInnen hat gleich drei Gründe:
So wurde 2013 ein geburtenstarker Jahrgang eingeschult, auch besuchen immer
mehr Kinder eine Vorschule sowie mehr Jugendliche die Oberstufe. Und
schließlich nutzen 1.200 Jugendliche, die keine klare Anschlussperspektive
hatten, die neu geschaffene Möglichkeit, durch eine Verlängerung der
Schulzeit in Klasse 10 den Hauptschulabschluss nachzuholen oder zu
verbessern.
1.400 LehrerInnen wurden Rabe zufolge in den vergangenen drei Jahren
zusätzlich in die Schulen gebracht. Parallel werden die Klassen seit Jahren
immer kleiner: 26 Kinder und Jugendliche sind es derzeit im Schnitt am
Gymnasium, knapp 24 in den Stadtteilschulstufen sieben bis zehn, knapp 22
in den Klassen fünf und sechs und sogar nur gut 20 in der Grundschule. „So
kleine Klassen“, lobte Rabe sich nun selbst, „hatte Hamburg noch nie.“
Sorgen bereitet dem Senator nur ein Wachstum: Die Zahl der Kinder mit
personalintensivem sonderpädagogischem Förderbedarf stieg seit dem Jahr
2008 von 8.500 auf knapp 13.000 im vergangenen Jahr. Allerdings vermutet
Rabe hier „Fehleinschätzungen“ und lässt den Anstieg wissenschaftlich
untersuchen.
Die vielleicht wichtigste Botschaft Rabes: Die 2010 eingeführten
Stadtteilschulen haben sich zur größten Schulform entwickelt. Mit 56.700
gehen dort mehr SchülerInnen hin als auf die Gymnasien (48.500) und die
Grundschulen (55.600).
Bei den Anmeldungen zur fünften Klasse liegen die Gymnasien weiterhin
leicht in Führung, nach der Abschulung der SchülerInnen, „deren Eltern die
schulischen Fähigkeiten ihrer Kinder doch etwas zu optimistisch
eingeschätzt haben“, hat die Stadtteilschule dann zwischen Klasse sieben
und zehn die Nase vorn.
Erst in der Oberstufe bildet dann wieder das Gymnasium mehr SchülerInnen
aus. Rabe zufolge der Grund: Inzwischen bieten nicht nur fast alle 59
Stadtteilschulen eine Ganztagsbetreuung an, sondern auch eine eigene
Oberstufe.
Naturgemäß weniger gut gelaunt als der Senator kommentiert die Opposition
sein Zahlenwerk. Die CDU findet, Rabe rede das „Chaos bei den
Ganztagsschulen“ schön, die FDP vermisst „in wichtigen Punkten
Problemanalysen“.
Die Grünen werfen Rabe vor, er verstecke sich „hinter seiner Mauer aus
Zahlen, die ihm den Blick auf die Realität an den Schulen“ verstelle und
die er zudem „nicht politisch bewerte“. Die Linksfraktion schließlich warnt
davor, dass aufgrund des rigiden Flächenmanagements „immer mehr
SchülerInnen mit immer weniger Schulflächen auskommen“ müssten.
4 Feb 2014
## AUTOREN
Marco Carini
## TAGS
Hamburg
Hamburg
Abitur
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