# taz.de -- Facebook und Youtube in der Türkei: Erdogan will doch nicht sperren | |
> Heikle Mitschnitte auf Youtube setzen Regierungschef Erdogan unter Druck. | |
> Vergangene Woche drohte er soziale Netzwerke sperren zu lassen, nun | |
> rudert er zurück. | |
Bild: Eine vollständige Sperrung „kommt nicht in Frage“, sagt Erdogan. | |
ANKARA ap | Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat die | |
Drohung mit Sperrung sozialer Medien wie Facebook und Youtube | |
zurückgenommen. Eine völlige Blockade solcher Seiten komme „nicht in | |
Frage“, sagte er der Zeitung Yeni Safak. Doch bekräftigte er die Absicht, | |
„gefälschte“ Aufnahmen im Internet zu bekämpfen. | |
Erdogan steht politisch unter Druck, weil im Internet angebliche Aufnahmen | |
abgehörter Telefonate kursieren, die ihn mit einer weitreichenden | |
Korruptionsaffäre in Verbindung bringen. | |
Erdogan bezeichnet sie als gefälscht und sieht sich als Opfer einer von | |
Gegnern infiltrierten Polizei und Justiz. Vergangene Woche hatte der | |
Regierungschef in einem Interview des Senders ATV mit dem Verbot von | |
Facebook und Youtube gedroht. | |
Ein neues Gesetz gibt der Regierung Handhabe zur verstärkten Kontrolle des | |
Internets. Am 30. März stehen in der Türkei Kommunalwahlen an. | |
11 Mar 2014 | |
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